Nun ist es amtlich: Die Walliserinnen und Walliser mögen keine Grossraubtiere – und schon gar nicht den Wolf. Zwei Drittel sagen Ja zur Initiative «Für ein Wallis ohne Grossraubtiere», im deutschsprachigen Oberwallis sind es sogar über 80 Prozent. In einzelnen Gemeinden gab es Ja-Stimmen-Anteile von 90 Prozent und mehr. Das ist beachtlich. Auch wenn man es erahnen konnte. Bereits bei der eidgenössischen Abstimmung zum neuen Jagdgesetz im letzten Jahr gab es im Oberwallis einen Ja-Stimmen-Anteil von 86 Prozent.
«Ein Zeichen gegen den Wolf»
Die Initiative verlangt, dass der Kanton den Bestand von Grossraubtieren beschränkt und reguliert. «Regulieren» heisst «eliminieren». Wenn ein geschütztes Tier – wie der Wolf – reguliert werden soll, braucht es eine Abschussbewilligungen durch den Bund, vor allem, wenn es sich um ein Rudel-Tier handelt. Da hilft auch die Initiative des Kantons Wallis nicht. Doch die Initiantinnen und Initianten sprechen von einem Zeichen, das sie aussenden wollen, an die kantonalen Behörden – und nach Bern.
Dort wird dieses «Zeichen» sicher ankommen. Das Wallis ist ja bereits der zweite Kanton nach Uri, der eine fast gleich lautende Initiative angenommen hat, die Urnerinnen und Urner übrigens mit einem Ja-Stimmen-Anteil von über 70 Prozent.
Mehr Herdenschutz
Das Initiativ-Komitee fordert mehr Schutz vor Grossraubtieren. Das bedeutet aber auch mehr Herdenschutz. Die Landwirtinnen und Landwirte sind damit aufgefordert, ihre Tiere mehr und besser zu schützen vor den Grossraubtieren, mit Behirtung und mit sicheren Zäunen. Abschüsse alleine werden das Wolfsproblem nicht lösen.
Fazit: Das wuchtige Ja zur Initiative vor allem im Oberwallis ist zwar ein Zeichen, mehr aber auch nicht. Denn auch mit dieser Initiative wird sich in nächster Zeit gar nichts ändern, weder im Wallis noch in der übrigen Schweiz.