Siedlungsrichtplan
Stadt Zürich: Kommunaler Richtplan Siedlung, Landschaft, öffentliche Bauten und Anlagen
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JA
84'437 Stimmen
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NEIN
53'522 Stimmen
Verkehrsrichtplan
Stadt Zürich: Kommunaler Richtplan Verkehr
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JA
69'539 Stimmen
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NEIN
49'375 Stimmen
Wie soll die Stadt Zürich in Zukunft aussehen? Am Sonntag haben die Stadtzürcher Stimmberechtigten die Weichen gestellt und beide Richtpläne gutgeheissen, die diese Frage beantworten. Zum Siedlungsrichtplan sagen 61 Prozent Ja. Zum Verkehrsrichtplan 57 Prozent.
Das Resultat freue ihn sehr, sagt der zuständige Stadtrat Richard Wolff (AL). Zur Kritik, der Stadtrat wolle die Stadt nach seinen Vorstellungen umbauen, meint er: «Das sind nicht seine Vorstellungen, sondern die Vorstellungen einer Mehrheit der Bevölkerung.»
Der kommunale Verkehrsrichtplan
Doch vor allem der Verkehrsrichtplan erhielt nicht so viel Zustimmung wie erwartet: Oerlikon hiess den Verkehrsrichtplan nur mit knapp 52 Prozent gut, Schwamendingen lehnte ihn sogar knapp ab. Dass Zürich bis auf eine halbe Million Einwohnerinnen und Einwohner anwachsen könnte, behagt nicht allen. Dazu soll auf fast allen Zürcher Strassen Tempo 30 gelten. Es sind mehr Velowege und weniger Parkplätze vorgesehen.
Wir müssen sorgfältig schauen, dass es nicht anstatt günstigen Wohnungen mehr teure Wohnungen gibt.
In den Aussenquartieren gebe es wohl Ängste, dass günstiger Wohnraum verschwinden werde. Diesen Ängsten müsse man Rechnung tragen, so Stadtrat Wolff: «Wir müssen ganz gut schauen, dass günstiger Wohnraum erhalten bleibt.»
FDP und SVP geben sich trotz der Niederlage an der Urne kämpferisch. Severin Pflüger, Präsident der FDP, sagt: «Man kann nicht über 40 Prozent der Bevölkerung hinweggehen und die Stadt umbauen.»
40 Prozent haben Nein gesagt. Man kann nicht über deren Köpfe hinweg eine Stadt umbauen.
Die «ganz krassen Sachen» müssten aus den Plänen gestrichen werden. Dazu haben die beiden bürgerlichen Parteien bereits eine Volksinitiative angekündigt, die Tempo 30 auf Hauptstrassen verbieten will.
Der kommunale Siedlungsrichtplan
Das Papier legt fest, dass vor allem im Westen und im Norden der Stadt verdichteter gebaut werden soll. Gleichzeitig sind in Zürich mehr günstiger Wohnraum, Schulen, Sport- und Parkanlagen geplant. Es sollen rund 50 Quartier-Zentren entstehen.
Dies ist laut Befürwortern aus Klimagründen wichtig, es soll alles Nötige in Gehdistanz erreichbar sein. Gegner befürchten eine Schwächung des Zentrums. Besonders umstritten ist, dass in gewissen Fällen auch private Innenhöfe oder Dachgärten öffentlich zugänglich sein sollen.
Weitere Abstimmungen in der Stadt Zürich
Ja zu 330 Millionen Franken für den Ausbau der Fernwärmeversorgung: Bis 2040 soll das bestehende Fernwärmenetz schrittweise erweitert werden. Dies in Teilen der Quartiere Wipkingen, Oberstrass, Unterstrass, Aussersihl und in den Gebieten Guggach und Zürich-West/Sihlquai. Die Stimmbevölkerung sagt mit 84 Prozent Ja zu einem Rahmenkredit von 330 Millionen Franken.
Rahmenkredit Ausbau Fernwärme
Stadt Zürich: Rahmenkredit von 330 Millionen Franken für den Ausbau der Fernwärmeversorgung
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JA
103'280 Stimmen
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NEIN
20'070 Stimmen
Ersatzneubau Wohnsiedlung Hardau I
Stadt Zürich: Wohnsiedlung Hardau I mit Kindergarten und Personenmeldeamt, Quartier Hard, Ersatzneubau, Objektkredit von 70,714 Millionen Franken
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JA
93'892 Stimmen
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NEIN
23'844 Stimmen
Ja zu 71 Millionen Franken für einen Ersatzneubau der Wohnsiedlung Hardau: Die Siedlung in Zürich-Aussersihl ist in die Jahre gekommen. Die zahlreichen Kleinwohnungen sind kaum ausgebaut und stark abgenutzt. Eine Instandsetzung lohnt sich laut dem Zürcher Stadtrat nicht. Er plant einen Neubau mit über 120 preisgünstigen Wohnungen. Die Stimmbevölkerung heisst mit 80 Prozent Ja-Stimmen einen Kredit von knapp 71 Millionen Franken gut.