- «Die grüne Welle, die den Aargau bei den nationalen Wahlen erfasste, war nicht das Resultat einer ungewöhnlich starken Mobilisierung der Jungen und Frauen». Das schreibt das Zentrum für Demokratie (ZDA) in Aarau.
- Männer und ältere Wählerinnen und Wähler gingen nämlich eher an die Urne als Junge und Frauen, das zeigt die Analyse der Wahl durch das ZDA.
- Immerhin: Die Partizipation der jungen Frauen ging weniger stark zurück als noch 2015.
- Die Grünen und die GLP hatten Erfolg, weil sie ihre Wähler besser an die Urne brachten als vier Jahre zuvor. Zudem wechselten SP-Wähler und wählten eher Grüne.
Die Grünen konnten also Stimmen von SP-Wählenden holen. «Der Grund für diese Wechselwahl war oftmals der Klimaschutz», schreiben die Autoren der Studie des Zentrums für Demokratie. Die GLP konnte Mitte-Wähler gewinnen und schnitt auch bei Jungwählenden gut ab.
SVP-Wähler gingen weniger an die Urne
«Der CVP gelang es besser als anderen Parteien, ihre Kernwählerschaft an die Urnen zu bewegen. Nur wenige, die 2015 CVP wählten, blieben 2019 der Urne fern», heisst es in der Analyse. Dafür gingen die SVP-Wählerinnen und Wähler nicht konsequent an die Urne. «Rund 30 Prozent der SVP-Wählerschaft von 2015 gab ihre Stimme 2019 nicht mehr ab.»
Soziale Merkmale spielten zwar eine Rolle: Frauen wählten eher links, Männer eher rechts. Bei den Jungen waren Grüne und GLP beliebt. Ältere Wählerinnen und Wähler schrieben CVP, FDP oder SVP auf ihre Wahlzettel.
Kein normaler Wahlsonntag
Das Zentrum für Demokratie spricht von keinem normalen Wahlsonntag. Die Meinungen zu den Parteien waren offenbar nicht schon lange im Voraus gemacht. Der Entscheid, GLP oder Grüne zu wählen, fiel eher spät. Informiert haben sich die Befragten vor allem klassisch, via Radio, Fernsehen und Zeitungen. Soziale Medien wie Facebook wurden dafür eher selten genutzt, zeigte die Umfrage.
Für die Umfrage wurden rund 10'000 Fragebogen versandt, gut 2000 kamen zurück.