- Im Sommer wollte der Verein Wisent Thal in einem Waldstück in der Gemeinde Welschenrohr eine Herde von 10 Wisenten auswildern.
- Um diesen Zeitplan einzuhalten, wollte der Verein Wisent Thal bis Ende März sämtliche Bewilligungen erhalten haben.
- Bis jetzt konnte der Verein Wisent Thal noch nicht einmal ein Gesuch stellen. Beim Kanton Solothurn ist unklar, wer für die Wisent-Fragen zuständig ist.
- Nächste Woche findet eine Sitzung mit mehreren kantonalen Amtsleitern statt, bei der auch über die Wisente diskutiert wird.
Wer ein Wisent auswildern will, braucht viele Bewilligungen. Es braucht zum Beispiel eine Bewilligung für die Haltung von geschützten Tieren, eine Baubewilligung für das Aufstellen von Elektrozäunen, ein Bewilligung für Tierversuche. Dazu braucht es eine Bewilligung für die nachteilige Nutzung von Wald und noch viele weitere Bewilligungen.
Die Federführung in Wisent-Bewilligungs-Fragen hat nun das kantonale Amt für Raumplanung übernommen. Amtsleiter Bernard Staub sagte auf Anfrage von SRF, dass Bewilligungen für Wisente sehr komplexe Angelegenheiten seien: «Die Fragestellung nach der Auswilderung von Wisenten ist nicht alltäglich, viele Fragen sind noch offen.»
Nächste Woche werden Amtsleiter von mehreren kantonalen Ämtern sowie zwei Departementssekretäre über formelle und auch über politische Fragen rund ums Wisent diskutieren. «Es steht auch die Frage im Raum, ob eine solche Auswilderung überhaupt möglich ist, da gehen die Meinungen auseinander», sagt Bernard Staub.
Neuer Zeitplan nötig
Die Situation sei unangenehm, findet Darius Weber vom Verein Wisent Thal. Seit letztem Sommer versuche der Verein vom Kanton zu erfahren, welche Gesuche er nun wo einreichen müsse. Und der Verein sei immer noch am Warten. «Sobald wir eine Auskunft haben werden wir uns im Verein besprechen und auch darüber informieren, wie der Zeitplan jetzt neu aussieht.»
Darius Weber spricht also gegenüber SRF bereits von einem «neuen» Zeitplan des Vereins Wisent Thal. Der ursprüngliche Plan, die Wisente im Sommer auszuwildern, ist wohl kaum noch einzuhalten.