Die Berner Kantonsregierung will im ehemaligen Jugendheim in Prêles im Berner Jura ab Ende 2019 abgewiesene Asylsuchende beherbergen, welche die Schweiz verlassen müssen, aber Nothilfe beantragt haben.
350 bis 450 Plätze soll das Zentrum haben, so die Pläne des Regierungsrats. Nächste Woche entscheidet das Kantonsparlament darüber – doch gegen die Pläne regt sich von mehreren Seiten Widerstand.
Von «menschenunwürdig» bis «zu viele Plätze»
Am Mittwoch demonstrierten rund zwei Dutzend Personen vor dem Berner Rathaus. Sie rollten eine grosse Schweizer Fahne aus mit Forderungen wie «Asylsuchende nicht in der Nothilfe in Prêles verelenden lassen!»
Die Gruppe «Non de Prêles» wollte damit Grossrätinnen und Grossräten laut einer Mitteilung zeigen, wie existentiell ihre Entscheidungen sich auf das Leben der Betroffenen auswirken würden.
Viele Menschen könnten nicht freiwillig in ihr Herkunftsland zurückkehren, etwa Menschen aus dem Tibet. Diese würden über lange Zeit in der Nothilfe bleiben, «ohne jede Lebensperspektive», so die Gruppe.
Markus Aeschlimann, Vorsteher des kantonalen Amts für Migration, zeigt Verständnis für die Kritik: «Das sind immer Einzelschicksale. Aber wir müssen das Gesetz umsetzen, wir haben einen Auftrag des Bundes», sagte er gegenüber SRF News.