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Ausnahmesituation im Wallis «Das Schlimmste erwarten wir diese Nacht»

Die Walliser Polizei rechnet mit weiteren Lawinen und Murgängen. Die Lage ist laut Fachleuten eher schwieriger als 1999.

Die Lage sei weiterhin sehr kritisch, sagt Markus Rieder von der Kantonspolizei Wallis am frühen Montagabend gegenüber Radio SRF. Er rechnet für die Nacht auf Dienstag mit mehreren Lawinenniedergängen und in tieferen Lagen mit Murgängen.

Die Leute sollen die Anweisungen der regionalen Führungsstäbe beachten, sagt Markus Rieder. Wenn möglich sollen sie nicht das eigene Auto brauchen, sondern die öffentlichen Verkehrsmittel, soweit diese fahren.

Steiler Hang mit Erdrutsch
Legende: Kurz vor diesem Erdrutsch kam am Montag ein BLS-Zug an der Südrampe zu stehen. zvg/Air Glaciers

In den Bergen habe es derzeit etwas mehr Schnee als 1999, sagt der Kantonsgeologe Raphaël Mayoraz. Wie damals könnten grosse Lawinen bis ganz unten in die Täler kommen. «Aber jetzt haben wir besseren Schutz für Strassen und Häuser.» Ein Problem sei, dass zum Schnee sehr viel Regen gekommen ist.

Seit Anfang Januar hat es mehr als die Hälfte des Jahresdurchschnitts geregnet.
Autor: Raphaël Mayoraz Kantonsgeologe Wallis

Lawinenexperte Pascal Stoebener schätzt am frühen Montagabend die Situation punkto Lawinengefahr als sehr heikel ein. «Am besten sollten die Leute zuhause bleiben.»

Im Oberwallis waren am Montag laut Polizei alle Seitentäler für den öffentlichen Verkehr gesperrt, im ganzen Kanton gegen 40 Haupt- und Nebenstrassen. In allen Teilen des Kantons seien einzelne Weiler evakuiert worden.

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