Die Nomination zum Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Basel ist wohl kein Zufall. Denn mit Thomas Gasser setzt die Hochschule einen Baselbieter Vertreter auf den Leitungsstuhl der Medizinforschung und der Ärzteausbildung: Thomas Gasser ist Chefarzt der Urologischen Universitätsklinik beider Basel am Kantonsspital Liestal.
Thomas Gasser kennt sowohl die Baselbieter Sensibilitäten wie auch die Bedürfnisse der Universität Basel für die Spitzenmedizin. Zwar unterstützt er den Anspruch der Baselbieter Politik, die künftige Unterstützung der Universität zu diskutieren. Es sei jedoch nicht der richtige Moment, das Engagement zurückzufahren: «Die Universität Basel ist derart gut aufgestellt, dass man eigentlich mehr Geld einschiessen und nicht Geld rausnehmen sollte.» Jeder gesparte Franken würde sich bemerkbar machen: «Wenn weniger Geld vorliegt, leidet die Qualität.» Forschung und Lehre kosteten Geld, das müsse sich jede Gesellschaft bewusst sein.
Die Universität Basel ist derart gut aufgestellt, dass man eigentlich mehr Geld einschiessen und nicht Geld rausnehmen sollte
Gasser hofft, dass die Baselbieter Regierung den jüngsten Landratsentscheid nur als Denkanstoss versteht und ihn nicht in eine direkte Sparauflage umsetzt. «Ich hoffe, die Regierung denkt weise darüber nach.»
Mutige Politiker
Die aktuellen Pläne der beiden Basler Regierungen für die regionalen Spitäler eine engere Zusammenarbeit auszuarbeiten, bewertet Thomas Gasser positiv. «Es ist mutig von den Gesundheitsdirektoren Thomas Weber und Lukas Engelberger diesen Schritt zu wagen, aber es ist der einzige Weg», sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät.
Ohne regionale Zusammenarbeit werde man in Zukunft in der Schweiz keine Chance haben. Dass bei solchen Strukturveränderungen auch Einschnitte notwendig sind, gehöre zur Logik der Sache. Ob dadurch allerdings auch der Standort Bruderholz geschlossen werden müsse, sei eine noch offene Frage. Eine schnelle Schliessung des Standortes sei ohnehin nicht möglich, dafür fehlten die notwendigen Kapazitäten in anderen Spitälern.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)