Gerade einmal zehn Franken kostet in Basel die Tageskarte für die blaue Zone. Damit kann rund um die Uhr auf dem ganzen Stadtgebiet geparkt und umgeparkt werden. Geradezu ein Schnäppchen verglichen mit der Stadt Luzern: Dort ist die Tageskarte doppelt so teuer. In Bern kostet sie immerhin noch 16, und in Zürich 15 Franken.
Dazu kommt, dass in Basel auch eine Halbtageskarte gelöst werden kann - für sechs Franken. Das entspricht zwei Stunden Parkieren in einem Parkhaus - oder gar nur anderthalb Stunden im zentralen Storchen-Parking am Fischmarkt. «Ein Schnäppchen», kritisiert der grüne Grossrat und Präsident der Umwelt- und Verkehrskommission Michael Wüthrich gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF: «Damit ist die Möglichkeit, über die Parktarife den Verkehr zu steuern, nicht ausgeschöpft.»
Auch Anwohnerparkkarte konkurrenzlos billig
Deutlich billiger als in den anderen Städten ist auch die Parkkarte, die Anwohnern das unbeschränkte Parkieren in ihrem Quartier erlaubt. Die Jahreskarte kostet neu 140 Franken - bis letztes Jahr waren es noch 120 Franken. Bern und Zürich sind rund doppelt so teuer, in Luzern kostet sie sogar fünfmal soviel. Kommt dazu, dass seit diesem Jahr die Möglichkeit besteht, zum gleichen Tarif noch die Parkkarte des angrenzenden Quartiers zu lösen. Wer zum Beispiel im Postleitzahlkreis 4058 wohnt und sich noch die 4057er Karte leistet, kann auf der ganzen rechten Rheinseite - vom Hirzbrunnen bis Kleinhüningen - unbeschränkt für 280 Franken im Jahr parkieren.
«Tarife nicht verhandelbar»
Für FDP-Grossrat und TCS-Präsident Christophe Haller geben diese Vergleiche nur die halbe Wahrheit wieder. Man müsse auch die in Basel vergleichsweise hohen Motorfahrzeugsteuern mit einberechnen, gibt Haller zu bedenken: «Für mich sind die Tarife derzeit nicht verhandelbar.» Dies auch deshalb, weil sie in Zusammenhang mit der Parkraumbewirtschaftung eingeführt worden seien, zu der das Volk Ja gesagt habe.
Im Basler Bau- und Verkehrsdepartement stehen die Tarife derzeit allerdings nicht zur Diskussion. Dieses muss sich zwar überlegen, wie es eine Verkehrsreduktion von 10 Prozent bis ins Jahr 2020 respektive 2026 erreichen will. «Zuerst muss jetzt die Parkraumbewirtschaftung umgesetzt werden und dann sehen wir, was sie bewirkt.» Erst dann könne man schauen, ob Korrekturen nötig und wünschbar seien.