Die Szenen gleichen sich: Wie in den letzten Jahren stieg nach dem Meisterschaftsentscheid eine spontane Feier auf dem Barfüsserplatz. Nach 1.30 Uhr zeigten sich die Spieler auf dem Casino-Balkon.
Interessanterweise mischten sich in die Jubeltöne auch kritische Stimmen. Fans wünschen sich attraktivere Spiele: «Es ist nicht mehr der Sensationsfussball von Thorsten Fink».
Oder ein anderer Fan meint: «Wenn man 30'000 Fans ins Stadion locken will, muss man dem Publikum eine Freude bereiten. Die Mannschaft muss entsprechend aufgestellt werden».
Die Kritik richtet sich an Trainer Murat Yakin, dem eine zu defensive Spielweise vorgeworfen wird. Viele Fans wünschen sich einen offensiveren FC Basel.
Streller spricht von Druck
Auch in der Mannschaft wird offenbar viel diskutiert. Captain Marco Streller gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF: «Wir hatten ein schwieriges Jahr. Dieses Jahre gab es viele Diskussionen innerhalb der Mannschaft. Der Druck auf den Schultern von uns Führungsspielern war enorm». Der Titel bedeute ihm deshalb sehr viel.
Der Erfolg des FCB verwöhnt die Fans: «Langsam ist es zur Gewohnheit worden», sagt ein Fan, der auf dem Barfüsserplatz steht und auf die Spieler wartet.
Murat Yakin gibt sich cool
FCB-Trainer Murat Yakin nahm am Freitag während einer Medienkonferenz vor dem letzten Spiel der Saison gegen Lausanne Stellung zur Kritik an ihm. Für ihn gehöre diese zum Geschäft. «Wenn man Trainer beim FCB ist, muss man cool bleiben», so Yakin. Er betonte, dass er einen Vertrag bis 2015 hat und hier bleiben will und Yakin verwies auf seine Erfolge in der nun zu Ende gehenden Saison: «Ich habe meinen Vertrag erfüllt.»
Kein Statement zur Trainerfrage gab es am Freitag von der Clubleitung. Diese stehe dann am nächsten Montag bei der abschliessenden Saison-Medienkonferenz zur Verfügung, hiess es auf Anfrage.
Ärger über Schlägereien
Getrübt wurde die Feststimmung in Basel durch die Ausschreitungen im Aarauer Stadion. Auf dem Brügglifeld stürmten Basler Anhänger nach Spielende das Spielfeld und es waren wüste Schlägereien zu sehen. FCB-Präsident Bernhard Heusler deutlich: «Wenn man im Moment des Sieges, solches macht, hat dies nichts mehr mit Fankultur zu tun»