Die Baubewilligung für die provisorische Containersiedlung an der Dorfstrasse in Hinterkappelen gilt für fünf Jahre. Die Einwohnergemeinde Wohlen hatte das Baugesuch Mitte September eingereicht.
Der Kanton Bern hatte die Gemeinde Wohlen im Sommer zwingen wollen, die Zivilschutzanlage Hinterkappelen zu öffnen. Der Kanton wollte dort 100 Flüchtlinge unterbringen. Die Gemeinde Wohlen sträubte sich dagegen und bot als Alternative eine Baracke oder Wohncontainer an.
Am Freitag gaben der bernische Migrationsdienst und die Gemeinde Täuffelen im Seeland bekannt, dass ein privates Wohnhaus als Wohnheim innert weniger Tage für vorerst 40 unbegleitete minderjährige Asylbewerber umgenutzt werden kann.
Ja, wir sind etwas vorwärtsgekommen. Aber wir sind immer noch um jedes Bett froh
Die bernischen Behörden bestätigen, dass in den letzten Tage und Wochen einiges in Bewegung gekommen ist. «Wir konnten einige Anlagen eröffnen und sind sehr froh. Denn wir haben immer noch nicht genug Betten», sagt die stellvertretende Leiterin des bernischen Migrationsdienstes, Claudia Ransberger. Und so ist auch der Kanton flexibler geworden, was er als Unterkunft akzeptiert. Noch vor wenigen Monaten waren Unterkünfte mit weniger als 100 Betten kein Thema.
Dass einzelne Flüchtlinge im Hotel Kientalerhof in der Gemeinde Reichenbach Unterschlupf gefunden haben, soll aber die Ausnahme bleiben. Da hatte die Direktion freie Zimmer kurzfristig angeboten.
Aber - zum Beispiel geschlossene Hotels zu aktivieren wie in der Vergangenheit, das ist durchaus eine Option. «Wir haben einige Objekte angeschaut. Aber wir brauchen Gebäude, die zonenkonform sind und bei denen wir keine Baubewilligung brauchen, das geht viel zu lang,» so Claudia Ransberger. Vorbehalten sind auch Brandschutzvorschriften der Gebäudeversicherung.