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Bevölkerungsschutz Aargau Aargau mit neuer Informations-Strategie in Notfällen

Der Kanton Aargau informiert in den nächsten Wochen die Gemeinden und Zivilschutzorganisationen über das neue Konzept der Notfalltreffpunkte. Die erste Veranstaltung am Dienstag in Brugg-Windisch war gut besucht. Das Konzept stösst bei den Gemeinden auf Zustimmung. Aber der Zeitplan ist ehrgeizig.

Aargauer Notfallkonzept

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Kein Strom, kein Internet – im Notfall trifft sich die Aargauer Bevölkerung neu an Notfalltreffpunkten. Dort informieren die Behörden und versorgen die Bevölkerung. Das ist ein neuer Ansatz im Katstrophenschutz und bisher schweizweit einzigartig. In Deutschland gibt es ähnliche Konzepte, in Berlin zum Beispiel Notfalltürme.

Das Notfallszenario: Die Abteilungen Bevölkerungsschutz der Kantone Aargau und Solothurn arbeiten schon lange an einem neuen Informationskonzept. Das Ziel: Die Bevölkerung soll auch dann Zugang zu Informationen haben, wenn wegen eines grossflächigen und länger andauernden Stromausfalls die modernen Kommunikationskanäle wie Handy, Social Media und Internet nicht funktionieren.

Die Lösung: Über 300 Notfalltreffpunkte sollen in den nächsten zwei Jahren im Aargau entstehen. Es werden in der Regel Gemeindehäuser, Turn- oder Mehrzweckhallen sein. Die Gemeinden sind also gefordert.

Die Reaktionen: Hermann Zweifel ist erst seit Kurzem Gemeinderat in Hausen bei Brugg. Ihm gefallen die Ideen des Kantons: «Ich bin froh, dass das so gut gezeigt worden ist. Die diversen Gefahren sind da. Ich finde es wichtig, dass die Leute wissen, wo sie hingehen müssen, wenn etwas passiert.»

Es ist wichtig, dass die Leute wissen, wo sie hingehen müssen.
Autor: Hermann Zweifel Gemeinderat Hausen

Kanton Solothurn

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Der Aargau und der Kanton Solothurn bauen die Notfalltreffpunkte gemeinsam auf. Im Kanton Solothurn sollen rund 140 Treffpunkte entstehen. Das sagt Diego Ochsner, Chef des Amtes für Militär und Bevölkerungsschutz. 2019 wollen die beiden Kantone im Raum Schönenwerd eine Übung machen mit den Schwerpunkten Notfalltreffpunkte und Evakuationen.

Schon länger mit dem Konzept der neuen Notfalltreffpunkte ist Heinz Rohr vertraut, Gemeinderat in Lupfig. Die heutigen Kommunikationstechnologien seien natürlich angenehm, sagt er.

Aber im Katastrophenfall sei es wohl gut, wenn man einen Schritt zurück mache: «Was passiert, wenn der Strom weg ist? Was fällt dann weg? Schlussendlich sind wir dann wieder beim Handblatt und beim Meldeläufer. Ich denke, das muss man so vorsehen.»

Sportlicher Zeitplan: Gefordert sind nun die Gemeinden. Sie müssen innert zweier Jahre über 300 Notfalltreffpunkte bezeichnen und einrichten. In grösseren Gemeinden wird es mehr als einen Treffpunkt geben.

Gefordert ist aber vor allem auch der Zivilschutz. Denn dieser wird die Notfalltreffpunkte betreiben müssen. Im Minimum sind pro Treffpunkt zwei Mann anwesend, und das im 24-Stunden-Betrieb, während vielleicht mehrerer Tage. Sie müssten der Bevölkerung zum Beispiel sagen, ob diese zu Hause bleiben soll oder ob Evakuationen geplant sind.

Doch woher hat der Zivilschutz die notwendigen Informationen? Die Antwort heisse Polycom, sagt Romuald Brem, Kommandant der Zivilschutzorganisation Oberfreiamt: «Das ist das geschützte Funknetz. Das sollte unabhängig von Stromausfällen funktionieren.»

Das geschützte Funknetz sollte unabhängig von Stromausfällen funktionieren.
Autor: Romuald Brem Kommandant Zivilschutzorganisation Oberfreiamt

Brem findet die Idee der Notfalltreffpunkte gut, hat aber Respekt vor der Aufgabe, diese in den nächsten zwei Jahren aufzubauen: «Gemeinderäte, Zivilschutz – es sind alles Milizleute. Die treffen sich ein paar Mal im Jahr, um das zu organisieren. Und dann braucht es noch Übungen. Einzelne Treffpunkte aufbauen, das lässt sich machen. Aber 2019 schon alle flächendeckend zu betreiben, das ist sportlich.»

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