Coronavirus Ja oder Nein? Innerhalb eines Tages will das Schnelltestzentrum eine Antwort liefern. Nächste Woche soll es aufgehen – zum Beispiel auf dem Bernexpo-Gelände im Berner Wankdorf, sagt Gundekar Giebel, Sprecher der bernischen Gesundheitsdirektion auf Anfrage des Regionaljournals. Abklärungen seien in Gang.
Wir können uns vorstellen, das Zentrum auf dem Bernexpo-Gelände im Wankdorf zu eröffnen.
Man müsse mit dem Auto, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und auch zu Fuss zum Testzentrum gelangen können, so Giebel. Derzeit werde geklärt, ob das Zentrum in Containern oder in Zelten aufgebaut werde. Es brauche drei Pisten. Auf der einen Piste sollen Autofahrerinnen und Autofahrer direkt durchfahren können – wie bei einem «Drive-in».
Eine zweite Piste ist für Personen gedacht, die bereits mehrere Symptome haben – Husten und Fieber. «Diese sollten besonders schnell getestet werden», so Giebel.
Die dritte Piste ist für jene gedacht, welche ein Symptom aufweisen – Husten oder Fieber – und zur Risikogruppe gehören.
Keine pro forma-Tests
«Was wir nicht wollen, sind Personen, die sich aus reiner Angst testen lassen wollen», sagt Gundekar Giebel. Das bringe überhaupt nichts. Wenn keine Symptome vorlägen, könne man so einen Test gar nicht durchführen, betont Giebel.
Sich ohne Symptome testen zu lassen, bringt überhaupt nichts.
Der Kanton Bern will durch die Tests das Gesundheitssystem entlasten, aber auch die Ansteckungen minimieren. Die Hirslanden Kliniken stellen Personal zur Verfügung, um die Tests durchzuführen. Die Tests werden vom Medizinunternehmen Roche zur Verfügung gestellt.
Der Kanton Bern will bei jedem Zentrum zwischen 800 und 1000 Tests pro Tag durchführen. Eine Woche nach dem Standort Bern will der Kanton auch ein Zentrum in Biel und eines in Thun eröffnen.
Spezielle Massnahmen nach Tests
Der Kanton Bern erhofft sich mit den vielen Tests auch zu sehen, wie sich das Coronavirus in den verschiedenen Regionen entwickelt, ob es sich zum Beispiel in einer Region besonders verbreitet hat. «So sehen wir, ob wir an gewissen Orten spezielle Massnahmen ergreifen müssen», sagt Gundekar Giebel.
Mit den Schnelltests würden die Leute zudem nicht unnötig lange warten und bei Bedarf in Quarantäne bleiben.
Bern als Vorreiter
Das Schnelltestzentrum in Bern sei ein Versuch für die ganze Schweiz; solche Zentren sollten in mehreren Kantonen eingerichtet werden, sagt Daniel Koch, Leiter übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit BAG: «Wir schauen nun im Kanton Bern, wie das funktioniert.» Aber auch solche Schnelltestzentren würden nur helfen, wenn die Bevölkerung die Situation ernst genug nehme, betont Koch.