- Brugg Cables hat in den letzten Jahren kein Geld verdient. Mit dem Programm «Change To Fit» will sich die Firma neu auf dem Markt ausrichten.
- Deshalb müssen die Kosten optimiert werden. Und die Organisation soll angepasst werden.
- Die Folge: 120 der 370 Stellen am Hauptsitz in Brugg sollen abgebaut werden. Das ist fast ein Drittel der Stellen in der Schweiz.
Brugg Cables, früher unter dem Namen Kabelwerke Brugg bekannt, begründet den Stellenabbau mit dem starken internationalen Wettbewerb und hohem Preisdruck wegen Überkapazitäten. In den letzten Jahren sind insbesondere im Mittleren Osten und Asien neue Kabel-Hersteller entstanden, die den Aargauern das Geschäft streitig machen.
Der Abbau solle so weit möglich über natürliche Abgänge und Frühpensionierungen erfolgen, teilt Brugg Cables mit. Es gebe einen Sozialplan. Auch ein Jobcenter sei vorgesehen. Es werde geprüft, ob Mitarbeitende von Brugg Cables innerhalb der Firmengruppe Brugg weiterbeschäftigt werden können.
Der Stellenabbau soll schrittweise erfolgen und bis Mitte 2020 abgeschlossen sein. Allerdings müsse man noch das Konsultationsverfahren abwarten. Dieses ist bei einem Stellenabbau in grösserem Umfang vorgeschrieben.
Von Produkten zu Dienstleistungen
Brugg Cables will sich künftig auf dem Markt neu ausrichten. Während die Kabel-Produktion in Brugg heruntergefahren wird, sollen andere Geschäftsfelder ausgebaut werden. So will das Traditionsunternehmen künftig mehr Dienstleistungen anbieten wie Montage- und Reparatur-Einsätze. Brugg Cables «wandelt sich vom reinen Kabelproduzenten zum vielseitigen Systemanbieter», heisst es in der Mitteilung.
Der Preisdruck im Kabelmarkt hatte Brugg Cables in den letzten Jahren schon zweimal zum Rotstift greifen lassen. 2016 fielen am Hauptsitz 60 Stellen weg, 2013 wurden 26 Arbeitsplätze gekappt.