Der Hotelpionier Franz Josef Bucher und sein Schwager Josef Durrer hätten wohl im Jahr 1873 nie gedacht, dass sie mit dem ersten Hotel auf dem Bürgenstock auch das erste Kapitel einer bewegten Geschichte schreiben würden - einer Geschichte, die von Blütezeiten und Tiefschlägen geprägt ist.
Diese Geschichte hat der Journalist und Autor Romano Cuonz akribisch recherchiert. Seit 25 Jahren widmet er sich dem Berg und seiner touristischen Entwicklung. Die ersten Bücher, ein Hörspiel und Theaterstücke widmeten sich in erster Linie der Gründerdynastie Bucher und Durrer. Nun ging die Recherche weiter - bis in die heutige Zeit. Dabei sei er auch mit ihm noch unbekannten Dokumenten in Kontakt gekommen.
Es hat sich herumgesprochen, dass ich mich mit dem Bürgenstock beschäftige. So erhielt ich als besondere Trouvaille auch das Tagebuch des Hoteliers Fritz Frey.
Fritz Frey war derjenige Bürgenstockbesitzer, unter dessen Ägide die Hotels ab den 1950-er Jahren in neuem Glanz erstrahlten. Prominente und Staatsoberhäupter besuchten die mondäne Hotelanlage. Diese Ära ging jedoch in den 1980-er Jahren abrupt zu Ende, als sich Fritz Frey verspekuliert hatte. Auch diese Geschichte beschreibt Romano Cuonz in seinem Buch.
Nach Besitzerwechseln und Jahren der Ungewissheit übernahmen 2008 katarische Investoren das Ruder und butterten 500 Millionen Franken in die Anlage.
Als nächstes die Obwaldner Steueraffäre
Für Romano Cuonz ist die persönlichen Auseinandersetzung mit der Geschichte Bürgenstock nun abgeschlossen. «Ich widme mich jetzt einem neuen Thema: Ich recherchiere über die Steueraffäre, die den Kanton Obwalden in den 1980-er Jahren erschüttert hat», sagt der 74-Jährige.