Yvonne Hunkeler, die Präsidentin des Verwaltungsrates, und Erich Lagler, der Direktor der Basler Verkehrsbetriebe, waren sich einig: Das vergangene Jahr, das sei «anspruchsvoll» gewesen. Die Aufarbeitung der Altlasten präge noch heute den Alltag im Unternehmen.
Mit «Altlasten» spielen die beiden auf die im Bericht der Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates (GPK), der im Sommer 2017 veröffentlicht wurde, erwähnten Missstände an. Insbesondere die Erkenntnisse, dass die BVB ihr Inventar nicht genügend gewartet hätten und dass beim Personal ein schlechtes Betriebsklima herrsche, hallten nach.
Harsche Kritik an der Führung
Die Feststellungen der GPK seien zwar inhaltlich richtig gewesen, sagte Direktor Erich Lagler, jedoch habe die anschliessende, politische und öffentlich geführte Diskussion zu einer grossen Verunsicherung beim Personal geführt. Die Aufarbeitung des Berichts hatte mehrere Wechsel in der Geschäftsleitung zur Folge. Die GPK bezeichnete den damaligen Verwaltungsratspräsidenten und dessen Vizepräsidenten als «untragbar». Beide traten unverzüglich zurück. Kritisiert wurde auch der für die Aufsicht zuständige Regierungsrat Hans-Peter Wessels.
Hunkeler und Lagler beurteilten das Geschäftsjahr 2017 dennoch als erfolgreich. Es seien 16 grösseren Baustellen termingerecht abgeschlossen worden. Investiert wurden dabei rund 35 Millionen Franken. Zudem konnte im Dezember des vergangenen Jahres die verlängerte Tramlinie 3 in Betrieb genommen werden.
Weniger Passagiere als im Vorjahr
Die BVB erzielten 2017 bei einem Umsatz von 244 Millionen Franken einen Gewinn von 270'607 Franken. Insgesamt beschäftigten die BVB 1255 Mitarbeitende, 14 mehr als im Vorjahr. Bei den Fahrgastzahlen verzeichneten die BVB im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um ein Prozent auf rund 131 Millionen Fahrgäste. Laut dem Unternehmen sind die zahlreichen Gleiserneuerungsarbeiten und die damit verbundenen Vollsperrungen sowie der Boom der Elektro-Bikes der Hauptgrund für den Passagierrückgang.
Bezüglich Baustellen konnte Lagler für die nächsten Jahre keine Entwarnung geben. «Es ist bekannt, dass unsere Infrastruktur nicht in einem guten Zustand ist und wir viel investieren müssen. Wir werden auch in den nächsten Jahren vielen Baustellen haben», sagte Lagler.