Nach seiner Verhaftung am 12. März sagte der Verdächtigte bei Verhören durch die Bundesbehörden aus. Er gestand dabei die Taten. Das berichtet das Rechercheteam vom Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS).
Der Mann, der als Kriegsfotograf tätig war, gab demnach zu, der Autor mehrerer Drohbriefe und Erpressungsschreiben zu sein. Darin stellte er Geldforderungen in Kryptowährung. Die Briefe waren an Patek Philippe gerichtet, aber auch an die Migros-Genf. Der Angeklagte soll auch gestanden haben, mehrere Paketbomben hergestellt und verschickt zu haben. Zwei davon explodierten. Zwei Personen wurden dabei verletzt, darunter ein kleines Mädchen, das schwer verletzt wurde.
Originalbeitrag von RTS zum Thema (mit deutschen Untertiteln)
Dem 61-jährigen Schweizer wird versuchter Mord und die Herstellung und Handhabung von Sprengstoff vorgeworfen. Er gab an, allein gehandelt zu haben. Gemäss den Informationen von RTS tat er das aus Geldgier. Der Mann befand sich in grossen finanziellen Schwierigkeiten.
Bedauern für die Opfer
Um politische Motive oder persönliche Rache ging es dem Verdächtigten offenbar nicht. Für ihn, so erklärte er, stellten Patek Philippe und die Migros interessante Ziele dar. Er hielt es aufgrund ihrer finanziellen Stärke, ihrer Organisation und ihrer Philosophie für möglich, dass sie bereit sein könnten, ein Lösegeld zu zahlen.
Der Beschuldigte gab an, er habe sich vor dem Versand eines jeden Pakets lange vorbereitet. Die Bomben seien sorgfältig und akribisch hergestellt gewesen. Bei den Durchsuchungen seiner Wohnorte fanden die Ermittler zahlreiche Waffen und Sprengstoffe.
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Während der Verhöre äusserte der Mann auch Bedauern gegenüber der Opfer. Er sagte, es tue ihm leid für sie.
Auf Anfrage von RTS lehnte es die Anwältin des Beschuldigten ab, weitere Angaben zu machen. «Mein Mandant kooperiert mit den Behörden und möchte weiterhin kooperieren», sagte die Rechtsanwältin. «Er behält seine Aussagen den Strafverfolgungsbehörden vor.»
Die Bundesanwaltschaft ihrerseits erklärte, dass «nach der am 12. März 2025 in Genf erfolgten Verhaftung der Beschuldigte mehrmals von den Bundesbehörden verhört wurde. Bei diesen Verhören zeigte er sich kooperativ. Die bisher gesammelten Ermittlungsergebnisse verstärken den Verdacht hinsichtlich der Beteiligung des Beschuldigten sowie die Tatsache, dass er wahrscheinlich allein gehandelt hat».
Der Beschuldigte ist ausserhalb des Kantons Genf inhaftiert. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.