Der Wolf hat sich in den letzten Jahren in der Schweiz stark ausgebreitet. Mit der Folge, dass auch die Zahl der gerissenen Nutztiere gestiegen ist: Waren es im Jahr 2019 noch 446, so betrug die Anzahl toter Tiere im vergangenen Jahr 1480.
Nun wird ab dem 1. Dezember der Wolfsschutz in der Schweiz gelockert. Gemäss der angepassten Jagdverordnung können Wölfe künftig präventiv geschossen werden, in begründeten Fällen ist der Abschuss ganzer Rudel möglich. Laut dem Bundesrat müssen mindestens zwölf Wolfsrudel in der Schweiz leben, derzeit sind es deren 32.
Bereits reagiert hat zum Beispiel der Kanton Graubünden, mit einem Gesuch für eine proaktive Regulierung. Unter anderem sollen vier der zwölf im Bergkanton lebenden Rudel komplett abgeschossen werden. Alle vier Rudel hätten bereits Nutztiere angegriffen.
Während Viehzüchter nach dem Entscheid des Bundesrats aufatmen können, üben Umwelt- und Artenschutzorganisationen Kritik und sprechen von Willkür.
Das Redaktionsteam von «dialog» hat Ihnen eine Auswahl an Artikeln zum Wolf in der Schweiz zusammengestellt. Sie stammen aus allen Sprachregionen der Schweiz und geben die unterschiedlichen Perspektiven zum Thema wider.
Zum Beispiel erzählt Maurizio Minoletti, warum er nach sieben Jahren auf der Alp das Handtuch geworfen hat. Zu zermürbend waren die Verluste durch den Wolf. Andere greifen zur Selbstjustiz und erlegen Wölfe, die ihre Tiere bedrohen, gleich selbst. Auch Herdenschutzhunde werden von Bauern zum Schutz ihrer Tiere eingesetzt – was im Tal auf unerwarteten Widerstand gestossen ist. Und Forscher und Forscherinnen testen derzeit ein Halsband, das Wölfe von den Nutztieren fernhalten soll.
Was ist Ihre Meinung? Sollen Wölfe präventiv abgeschossen werden, wenn sie für Nutztiere zur Bedrohung werden können? Oder soll das Raubtier besser geschützt und auf andere Massnahmen zum Schutz der Nutztiere zurückgegriffen werden?
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