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Einheimische ausgebremst Baubehörden in Bündner Gemeinden kämpfen mit Einsprachen

Baubehörden in Bündner Gemeinden sehen sich mit einer wachsenden Zahl an Einsprachen zu Bauvorhaben konfrontiert. Die Einsprachen stammen oft von Zweitheimischen und behindern Projekte von Einheimischen.

In Graubünden werden immer mehr Einsprachen und Beschwerden gegen Baugesuche eingelegt. Das berichten mehrere Gemeinden auf Anfrage von RTR.

Die meisten dieser Einwände würden von Zweitwohnungsbesitzern kommen, stellt die Gemeindepräsidentin von Scuol, Aita Zanetti, zusätzlich fest. Oft gehe es dabei um Einwände, die gar keine Chance auf Erfolg hätten, der Hauptgrund sei aber, Zeit zu gewinnen und die Realisierung zu verzögern, berichten auch die Verantwortlichen von Puntraschigna und Laax.

Bei rund vierzig bis fünfzig Prozent der Baugesuche gibt es Beschwerden – deutlich mehr als früher.
Autor: Gian Reto Marugg Leiter Bauamt Puntraschigna

Mehrere berichten auch von Fällen, in denen das Einspracherecht missbraucht wird, um finanziell zu profitieren. So würden Einsprachen teilweise als Druckmittel eingesetzt, um Geld oder andere Vorteile zu erhalten, erzählt der Gemeindepräsident von Laax, Franz Gschwend. Seiner Meinung nach ist diese Strategie äusserst lukrativ.

Laut dem Leiter des Bauamts von Pontresina, Gian Reto Marugg, ist es schlichtweg viel zu einfach, Einsprache gegen Bauprojekte einzulegen. Zudem koste es nichts. Grundsätzlich sei die Idee, das Einsprachverfahren günstig und sehr zugänglich zu gestalten, sehr gut. Dadurch sei es nämlich nicht nur Wohlhabenden möglich, Einsprache gegen Bauprojekte zu erheben, sondern allen.

Die Recherche von RTR zeigt jedoch, dass die meisten Einsprachen, mit denen die Gemeinden konfrontiert sind, viel Arbeit für ihre Ämter verursachen und hohe Kosten für die öffentliche Hand bedeuten. Oftmals sind solche mit zusätzlichen Kosten und Verwaltungsaufwand von bis zu 10'000 Franken für die Gemeinden und die öffentliche Hand verbunden.

Telesguard, 06.02.2025, 17 Uhr;stal

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