Der Ausnahmezustand, in dem sich Davos während der Woche des Weltwirtschaftsforums WEF befindet, widerspiegelt sich in vielen Dingen. Ausgedrückt in Zahlen:
- 1000 zusätzliche Flugbewegungen am Flughafen Zürich
- 2700 Personen aus 130 Ländern, darunter 52 Regierungs- und Staatschefs am WEF
- 5000 Armeeangehörige im Einsatz
- 150 Baugesuche alleine fürs WEF
Für das WEF wird in Davos viel umgebaut. Das lässt die Anzahl Baugesuche jeweils in die Höhe schnellen. Für die Behörden bedeutet der Anstieg einen grossen Aufwand. 130 der 150 Gesuche seien bewilligt worden, sagt der Davoser Bauinspektor Maurus Felber.
IT-Firmen und Tourismus-Organisationen kommen
Sofern die entsprechenden Gesetze und Fristen eingehalten würden, gebe es keinen Grund für eine Ablehnung, sagt Felber weiter. Eine Eingabe braucht es für jede Änderung. Also für die Umnutzung von Läden oder Restaurants, temporäre Bauten oder Fassaden-Werbungen.
«Wir reden hier von rund 10 bis 15 Temporärbauten. Der Grossteil sind Umnutzungen von Läden entlang der Promenade, wie Restaurants, die anders genutzt werden», sagt Felber. Abseits des Trubels beim Davoser Kongresszentrum nisten sich IT-Firmen und Tourismus-Organisationen aus dem fernen Ausland ein.
Aus Verkehrskollaps gelernt
Vor fünf Jahren führten die ganzen Arbeiten zu einem Verkehrskollaps. Daraus hat man gelernt und ein zweistufiges Bewilligungsverfahren eingeführt. Bis spätestens Ende September mussten die Gesuche mit den Plänen bei der Gemeinde sein.
Damit auch der Aufbau reibungslos funktioniert, braucht es bis Ende Oktober zusätzlich ein Betriebskonzept. «Wir hatten viele Gesuche und mussten planen. Mittlerweile kann man auch Synergien nutzen, sodass zum Beispiel zwei Baustellen mit einem Kran arbeiten», sagt Bauinspektor Maurus Felber.
Firmen bezahlen zahlreiche Gebühren
Die Flut an Gesuchen beschäftigt bei der Baueingabe alleine drei Leute, welche die Gesuche bearbeiten und prüfen. Insgesamt entstehen für die Arbeiten rund um das WEF Kosten von einer halben Million Franken. Da einberechnet ist die ganze Planung für Auf- und Abbau oder Sicherheitspersonal für die Kontrolle.
Bezahlt wird das alles von den Firmen, die für die Gemeindeleistungen Gebühren zahlen müssen: Eine Gebühr für die Bewilligung des Baugesuchs, für Plakate, die aufgehängt werden, bis zu einer Abgabe für Verkehr und Logistik, zum Beispiel, wenn die Bauarbeiten öffentlichen Platz wie ein Trottoir benutzen. Felber sagt: «Das wird pro Tag berechnet.»
Die Gebühren werden pro Tag berechnet.
Schon seit dem 3. Januar wird in Davos Tag und Nacht gearbeitet und umgebaut, damit für das WEF diese Woche alles bereitsteht. Für den Abbau ist eine Arbeitswoche eingeplant. Ab dem 27. Januar soll in Davos also wieder Normalbetrieb herrschen.