Das Budget von Ilanz/Glion ist in den roten Zahlen. Deshalb legt die Gemeinde Hand an die Kronjuwelen und verkauft die bunten Steinböcke, wie das Amtsblatt berichtet. Bisher waren die Wildtiere in den Fraktionen von 11 der 13 ehemaligen Einzelgemeinden verstreut, die vor zehn Jahren zur Grossgemeinde Ilanz/Glion fusionierten. Das «Fell» der Tiere war 2002 von den Schülern der Dörfer kreativ in den Farben des damaligen Wappens bemalt worden. Dann wurden die Gian und Giachens an die Expo 02 in der Romandie geschickt.
Die meisten der bunten Tiere haben in den letzten Jahren ein gutes und tierfreundliches Leben geführt. Einige hatten und haben ein härteres Leben, wie beipielsweise der Steinbock von Luven, der auf dem Dach einer Garage lebt – allen Witterungen ausgesetzt. Aber immer noch tierfreundlich, mit gelegentlicher menschlicher Gesellschaft. Es gibt eine Ausnahme: die Steinböcke von Duvins und Ruscheins. Sie müssen ihre Tage ganz allein in einem schäbigen Raum verbringen, ohne Licht und ohne Kontakt zu anderen Lebewesen.
11 der 13 Tiere werden nun versteigert. Zwei wurden seinerzeit verkauft. Da die Gemeinden 1200 Franken für das Tier bezahlen mussten, um es nach der Ausstellung wieder zurückzunehmen, haben insgesamt acht der 209 Bündner Gemeinden dies nicht getan.
Würde Ilanz/Glion die gesamten 11 Tiere zu diesem Preis verkaufen, würde dies insgesamt 13'200 Franken kosten. Immerhin ein – wenn auch nicht grosser – Anfang, um das Gemeindebudget zu entlasten.