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Panne mit Triebwerk Bundesratsjet steckt immer noch in der Türkei fest

Brandneu und schon ausser Betrieb: Seit Samstag steht der Bundesratsjet, eine Bombardier Global 7500 im Wert von über 100 Millionen Franken, in der Türkei am Boden. Der Grund sind technische Probleme mit den Triebwerken. Der Jet war erst im Februar in Betrieb genommen worden.

Spezialisten von Bombardier, dem kanadischen Hersteller des Flugzeugs, seien vor Ort und führten Analysen durch. Das teilte die Schweizer Armee am Dienstag auf Anfrage des Westschweizer Radios und Fernsehens (RTS) mit. Das Ziel sei, das Flugzeug so schnell wie möglich sicher in die Schweiz zurückzubringen.

Am Samstag traten beim Start des neuen Bundesratsjets in der türkischen Hauptstadt Ankara Probleme bei der Beschleunigung auf. Der Flug mit Aussenminister Ignazio Cassis an Bord konnte trotzdem fortgesetzt werden.

Original-Beitrag von RTS zum Thema (mit dt. Untertiteln)

Die Analyse der Flugdaten ergab dann, dass beim Start eine «kurze Leistungsreduzierung bei einem der Triebwerke» aufgetreten war. Das Flugzeug konnte problemlos in Antalya landen. Hinter den Kulissen bestätigen Quellen, dass zu keinem Zeitpunkt Absturzgefahr bestand.

Aus Sicherheitsgründen beschloss der Lufttransportdienst des Bundes jedoch, für den Rückflug in die Schweiz ein Ersatzflugzeug nach Antalya zu schicken. Die Schweizer Delegation wurde mit einem älteren Falcon 900 zurückgebracht, der kleiner ist als das neue, derzeit in Reparatur befindliche Flugzeug.

Zu kleiner Hangar

Es ist nicht das erste Mal, dass es mit dem neuen Flugzeug Probleme gibt. Bei seiner Ankunft im Februar stellte sich heraus, dass es zu gross war für seinen Hangar. Infolgedessen muss es vorübergehend auf dem Flugplatz Payerne stationiert werden, bis in Bern eine neue Halle gebaut ist.

Der Bund hat die Kosten für diesen Zusatzaufwand noch nicht bekannt gegeben. Aber gemäss verschiedenen Schätzungen in den Medien könnten sie mehrere Millionen Franken betragen.

Die Bombardier 7500 Global der Schweizer Luftwaffe im Januar auf dem Flugplatz Bern-Belp.
Legende: Als mit dem neuen Bundesratsjet noch alles in Ordnung war: die Bombardier 7500 Global im Januar auf dem Flugplatz Bern-Belp. Keystone / Peter Klaunzer

Der Bundesrat hatte sich entschieden, in ein über 100 Millionen Franken teures Flugzeug zu investieren, das grösste Geschäftsflugzeug der Welt. Laut der Regierung war diese Investition aufgrund der Eigenschaften des Flugzeugs notwendig: Es bietet etwa zwanzig Sitzplätze und eine Flugreichweite von 13'000 Kilometern, was es geräumiger und vor allem effizienter für Evakuierungen aus Krisengebieten macht. Die Bombardier Global 7500 fliegt fast doppelt so weit wie ihr Vorgänger, eine 23 Jahre alte Cessna Citation Excel 560XL.

Echo der Zeit, 12.4.2025, 18:00 Uhr; sten

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