Viele Anlegerinnen und Anleger glaubten, ihr Geld für eine gute Sache und mit dem Versprechen für eine stabile Rendite anzulegen, indem sie Anleihen des Unternehmens PrimeEnergy Cleantech kauften, welche das Geld später in Photovoltaikanlagen reinvestieren sollte.
Nachdem das Unternehmen aber bei seinem Hauptaktionär und dessen Schwestergesellschaften mehrere Millionen Franken geliehen hatte, ist es nun überschuldet und musste ein Konkursverfahren einleiten.
«Man fühlt sich betrogen und hilflos», sagt Jérôme Fontana, der in PrimeEnergy Cleantech investiert hat, gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS. Er gehört zu denjenigen, die eine Mindestanleihe von 10'000 Franken gekauft haben, während andere weitaus höhere Summen angelegt haben.
Vertrauensmissbrauch
Jérôme Fontana setzte auf das Unternehmen, weil er darin eine Möglichkeit sah, «eine löbliche Investition in die Solarenergie zu tätigen». Er habe in PrimeEnergy Cleantech investiert, «weil es das Unternehmen ist, das unter anderem die Solarpaneele auf dem Stade de Genève und an anderen Orten in Genf verantwortet hat», erklärt er.
Ich fühle mich als Botschafter zutiefst gekränkt, gedemütigt, enttäuscht und verärgert.
Der welsche Abenteurer Bertrand Piccard unterstützte das Unternehmen in einer bezahlten Botschafterrolle – und stärkte damit die Glaubwürdigkeit des Projekts. Piccard sieht sich ebenfalls als Opfer der Situation. «Ob man nun Investor oder Botschafter ist, beide tragen Verluste davon», bestätigt er. «Aber ich fühle mich als Botschafter darüber hinaus zutiefst gekränkt, gedemütigt, enttäuscht und verärgert, weil ich den Eindruck habe, dass der Hauptaktionär mich missbraucht hat, um sich auf Kosten vieler ehrlicher Menschen persönlich bereichern zu können», fährt Piccard fort.
Strafanzeige gestellt
Insgesamt soll es Hunderte von geschädigten Anlegerinnen und Anlegern geben, deren Forderung sich auf über 100 Millionen Franken belaufen. PrimeEnergy Cleantech erklärt seinerseits, dass «das Unternehmen eine schwierige Krisenzeit durchläuft» und versichert, dass es «alles tun wird, um eine zufriedenstellende Lösung» für die Gläubiger zu finden.
Diese haben sich bereits in Genf in Anwesenheit von Bertrand Piccard verabredet. Sie sind entschlossen, eine Strafanzeige einzureichen.