Sei es der Wolf, die Atomkraft, die Armee oder das dritte Geschlecht. Über all das kann man sich auf der «dialog»-Debattenplattform austauschen, über Sprachgräben hinweg. Die Debatte ist eine der drei Säulen des «dialog»-Projekts der SRG. Und sie hat sich über die letzten Monate rasant entwickelt.
Die Debattenplattform
Hunderte Kommentare zählt aktuell eine der erfolgreichsten Debatten auf «dialog»: die Wolfs-Debatte. Und dies, obwohl die Plattform erst im Sommer 2023 offiziell lanciert wurde. Egal ob man auf Französisch, Italienisch, Rätoromanisch, Englisch oder Deutsch mitdiskutiert, das «dialog»-Team übersetzt unterstützt von Künstlicher Intelligenz jeden Kommentar und moderiert die Debatte. So kommt man mit Menschen und Meinungen in Kontakt, die einem sonst schon allein aufgrund der Sprachbarriere nicht so leicht zugänglich wären.
Genau das ist das Hauptziel: Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. Projektleiter Marco Morell sagt dazu: «Die Pandemie sowie die Kriege in der Ukraine und in Nahost haben viel verändert. Gesellschaftliche Gruppen sind teils auseinandergedriftet. Das ist für ein mehrsprachiges und kleinteiliges Land wie die Schweiz nicht gut. Daher leistet die SRG mit «dialog» einen Beitrag für mehr Verständnis und Zusammenhalt.»
Die Umfrage
Neben der Debatte lanciert das «dialog»-Team einmal im Jahr eine der grössten Umfragen, die es hierzulande gibt. Ziel ist es, ein repräsentatives Bild davon zu bekommen, was die Menschen in der Schweiz und im Ausland bewegt.
Zusammen mit dem Umfrageinstitut GFS Bern wurden für «Wie geht's, Schweiz?» im Jahr 2023 und 2024 je über 50'000 Menschen über ihr Befinden zu verschiedenen Themen von Politik bis zum alltäglichen Leben befragt. Daraus hat das «dialog»-Team kleinere interaktive Fragenpakete zu verschiedensten Themen wie die Schweizer Identität, Arbeit oder Beziehungsleben entwickelt, bei denen man herausfinden kann, wo man im Vergleich zu anderen Menschen in diesem Land steht. Die nächste grossangelegte Umfrage startet im Frühjahr 2025.
Die Online-Artikel
Die dritte, wichtige Säule des Projekts ist der redaktionelle Austausch zu Online-Artikeln über die Sprachgrenzen hinweg. Hat eine RSI-Redaktorin eine Recherche gemacht, die auch die Menschen in der Deutschschweiz interessieren könnte? Gibt es einen Artikel der rätoromanischen Kolleginnen und Kollegen, den RTS in der Westschweiz übernehmen könnte? Oder hat SRF eine Geschichte, die für Auslandschweizer spannend wäre und SWI swissinfo.ch entsprechend publizieren könnte? Jeden Tag sucht das «dialog»-Team nach solchen Artikeln und übersetzt sie in die jeweilige(n) Sprache(n). Damit können Synergien genutzt und dem Publikum noch mehr spannende Inhalte angeboten werden.
Das Team
Für das «dialog»-Projekt tätig sind derzeit 14 Mitarbeitende mit unterschiedlich grossen Pensen, deren Muttersprache Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch oder Rätoromanisch ist.
Das Team besteht aus Journalistinnen, Community-Managern und IT-Entwicklern, die sich täglich zu den Inhalten austauschen, aber auch dazu, wie man das Projekt weiterentwickeln will.