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Trumps Zollpolitik Bundesrat Parmelin: «Kühlen Kopf bewahren» in Bezug auf US-Zölle

Läuft die Schweiz Gefahr, ins Visier von US-Präsident Donald Trump und seiner Zollpolitik zu geraten? Wirtschaftsminister Guy Parmelin erklärt im Westschweizer Fernsehen, dass die Schweiz versucht, ihre Kontakte in Washington zu pflegen, um ihre Interessen zu verteidigen.

Die Vereinigten Staaten sind das wichtigste Absatzland für die Schweizer Exportindustrie. Würden die USA höhere Zölle beschliessen, wären die Pharma-, Chemie- und Uhrenindustrie betroffen. «Man kann durchaus beunruhigt sein, aber dennoch sollte man einen kühlen Kopf bewahren», sagt Wirtschaftsminister Guy Parmelin gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS.

Wie Guy Parmelin über die US-Zollpolitik denkt:

Es gebe zwar noch viele Unbekannte, aber es sei notwendig, die möglichen betroffenen Sektoren, die betroffenen Produkte und die Höhe der Steuern zu analysieren, erklärt der SVP-Minister. «Das heute alles zu antizipieren, ist extrem schwierig», betont er. Der Bundesrat erwähnt auch die Kollateraleffekte möglicher amerikanischer Massnahmen gegen andere Wirtschaftspartner. «Zum Beispiel hätten Zölle auf die deutsche Autoindustrie Auswirkungen auf Zulieferer in der Schweiz.»

Kontakte in Washington und anderswo knüpfen

Um für die eigenen Interessen einzustehen, versuche die Schweiz, Kontakte «auf mehreren Ebenen» in Washington zu knüpfen, sagt Parmelin. Mit einer Schwierigkeit: «Die Minister, mit denen ich sprechen muss, der Handelsbeauftragte und der Wirtschaftsminister, sind bis heute noch nicht vom Senat bestätigt worden. Aber wir haben Kontakte über die Botschaft und andere Minister, die bereits bestätigt wurden, insbesondere der Aussenminister (Marco Rubio, Anm. d. Red.)».

Wir haben ausgezeichnete Kontakte zu den Vereinigten Staaten.
Autor: Guy Parmelin Bundesrat

Muss sich die Schweiz zwischen den grossen Blöcken zurechtfinden oder sich unter den europäischen Schutzschirm stellen? «Ich glaube, die Schweiz hat kein Interesse daran, unter dem einen oder anderen Schirm zu stehen», meint Guy Parmelin.

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Der Bundesrat plädiert im Wesentlichen dafür, nicht alles auf eine Karte zu setzen: «Wir sind eine kleine, exportorientierte Volkswirtschaft. Wir haben auch ausgezeichnete Kontakte zu den Vereinigten Staaten. In 20 Jahren hat sich der Handel mit ihnen vervierfacht. Der Bundesrat hat gerade beschlossen, die Verhandlungen mit der Europäischen Union materiell abzuschliessen. Wir stabilisieren hier die Situation. Wir werden Verhandlungen mit China beginnen, um unser Freihandelsabkommen zu erneuern und zu verbessern. Wir haben im vergangenen Jahr fünf Freihandelsabkommen abgeschlossen oder erneuert, darunter eines mit Indien, dem bevölkerungsreichsten Land der Welt, um eine Alternative und Diversifizierung für unsere Wirtschaft zu bieten. Diese Strategie werden wir weiterverfolgen.»

SRF 4 News, 13.02.2025, 21 Uhr;stal

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