Fische, die tot auf dem Rhein trieben, ans Ufer gespült wurden. An den August 2018 erinnert sich Patrick Wasem ungern. «Es waren schlimme Bilder», sagt der Fischereiaufseher des Kantons Schaffhausen.
Schon damals war klar, dass vor allem die Äschen-Population im Rhein grossen Schaden genommen hatte. Und nun wird dieser Schaden durch konkrete Zahlen belegt. Nur rund 10 Prozent der Äschen haben die hohen Temperaturen im Rhein überlebt. Bis zu 27 Grad wurden gemessen. Das ist zu warm für die Äsche, die auf kaltes, sauerstoffreiches Wasser angewiesen ist.
Damit sich die Bestände erholen können, verlängert der Kanton Schaffhausen das bestehende Fangverbot um die Saison 2019/20. Die Massnahme gilt auch für die Forelle. Und sie ist mit den Nachbarkantonen Zürich und Thurgau abgesprochen, wo das Moratorium für die beiden Edelfische ebenfalls gilt.
Den Äschen kühlere Rheinzuflüsse zugänglich machen
Die Bestandesaufnahme nach dem Hitzesommer hat gezeigt, dass dort, wo die Fische Zugang zu kälteren Rheinzuflüssen hatten, weniger Tiere verendet sind. Als Lehre daraus hat im Notfallkonzept in Zukunft die Schaffung solcher Zuflüsse Priorität. Das heisst konkret: Bei niedrigem Wasserstand werden dort Mulden gegraben und die Kiesbänke zum Rhein hin abgetragen. So, dass die Äsche kühlere Rückzugsorte erhält.
Ob sich der Äschenbestand mit dem Fangverbot und anderen Massnahmen wieder erholen wird, kann Wasem nicht sagen. «Dazu muss das Wetter mitspielen.» Im Moment sieht es nicht schlecht aus. Jetzt bleibt nur die Hoffnung, dass der Sommer 2019 kein erneuter Hitzesommer wird.