- Die Bevölkerung von Mitholz muss wegen der Räumung für zehn Jahre wegziehen.
- Die geplante Räumung wird insbesondere von der Bevölkerung als einschneidend empfunden, so steht es im erschienenen Mitwirkungsbericht.
- Die Anwohnerinnen und Anwohner erwarten Unterstützung und finanzielle Entschädigung vom Bundesamt für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS).
In gut zehn Jahren müssen alle Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Mitholz wegziehen und für etwa zehn Jahre wegbleiben. In dieser Zeit soll das Munitionslager geräumt werden. Das gab das VBS im Februar bekannt.
Von Ende Februar bis Ende Mai 2020 hat das VBS eine Mitwirkung zum Konzept der Räumung der Munitionsrückstände aus dem ehemaligen Munitionslager Mitholz durchgeführt. Ein Bericht liegt jetzt vor.
Es dauert zu lange
Verständlicherweise empfinden Mitholz' Einwohner die Räumung als «mittlere, grosse oder sehr grosse Beeinträchtigung der Lebensqualität». Für viele ist laut dem Bericht zudem unverständlich, dass die Räumung zehn Jahre dauert – die lange Dauer stösst auf Kritik.
Bereits bei einem Evakuierungszeitraum von mehr als einem Jahr würde gut die Hälfte der Antwortenden aus Mitholz wegziehen, bei zehn Jahren sind es mehr als 80 Prozent. Eine Mehrheit der Antwortenden möchte bei einem Wegzug jedoch in der Region bleiben. Vom VBS werden dabei Unterstützung und umfassende finanzielle Entschädigung erwartet.
Im Konzept der Räumung der Munitionsrückstände aus dem ehemaligen Munitionslager Mitholz sind auch Sperrungen des Strassen- oder Schienenverkehrs vorgesehen.
Insbesondere die kantonalen und lokalen Behörden sowie die Tourismuskreise fordern laut Mitwirkungsbericht nachdrücklich, dass die Verkehrsverbindungen ununterbrochen mit der heutigen Kapazität zur Verfügung stehen.
Wie geht es weiter?
Das VBS schreibt, die Ergebnisse der Mitwirkung würden in den Antrag an den Bundesrat einfliessen. Dieser entscheidet voraussichtlich im vierten Quartal 2020 über das weitere Vorgehen.