- Der Flughafenkanton Zürich hat mit den Fluggesellschaften eine Vereinbarung getroffen, dass diese die Daten der Einreisenden sammeln.
- Nun stellt der Kanton Zürich diese Daten auch dem Kanton Bern zur Verfügung, sagt der Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion auf Anfrage von Radio SRF.
- Somit kann der Kanton Bern bei Einreisenden aus Risikostaaten via Zürich kontrollieren, ob diese sich selbst bei der Gesundheitsdirektion melden.
Jede Person, die in einem Risikogebiet war und in Zürich landet, muss ein Formular ausfüllen. Dieses Formular gibt die Person der Fluggesellschaft in Zürich ab. Diese Zahlen werden dann der Zürcher Gesundheitsdirektion gemeldet, damit diese das Contact Tracing durchsetzen kann, erklärt der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr. «Wir hatten bisher nicht genügend Daten.» Deshalb habe man diesen Deal mit den Fluggesellschaften ausgehandelt.
Wie Bern profitiert
Die anderen Kantone haben nicht die selbe Möglichkeit, solche Daten zu sammeln. Die Flughäfen in Genf, Basel und Bern sind deutlich kleiner - die meisten Rückkehrenden reisen via Zürich. Mario Fehr sagt gegenüber SRF: «Wir sind froh, wenn sich die anderen Kantone unserer Initiative anschliessen.» Das hat Bern jetzt getan, wie Gundekar Giebel, Sprecher der bernischen Gesundheitsdirektion bestätigt.
Mit den neuen Daten können wir die Dunkelziffer ausfindig machen.
Die Personen, die in Bern übernachten, sich hier aufhalten oder hier wohnen, werden künftig dem Kanton Bern aus Zürich gemeldet. «Wir können dadurch schnell einen Abgleich machen, ob sich alle Personen gemeldet haben, die in Selbstquarantäne müssen». Funktioniert das Konzept also nicht, das verlangt, dass sich die Leute selbst bei der Gesundheitsdirektion melden? «Aktuell befinden sich rund 2500 Personen im Kanton Bern in Quarantäne. Wir kennen aber die Dunkelziffer nicht», so Gundekar Giebel. «Mit den neuen Daten können wir diese Dunkelziffer ausfindig machen».
Was ist mit Datenschutz?
Auf die Frage, ob der Datenschützer über diese Datensammlung informiert worden sei, sagt der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr: «Wir befinden uns in einer besonderen Lage. Es geht um die Gesundheit der Bevölkerung und um die Durchsetzung der Quarantäne von Menschen, die aus Risikoländern kommen», das sei zentral, so Fehr. Diese Massnahme ist seines Erachtens zulässig und jetzt entscheidend, weil jetzt die Menschen aus den Risikoländern aus den Ferien zurückkämen.