Der Film «Elvis» unter der Regie von Baz Luhrmann feierte an den Internationalen Filmfestspielen von Cannes am 25. Mai 2022 Weltpremiere. Dabei kam es beim Publikum zu einer 12-minütigen Standing Ovation. Warum hat die Musik von Elvis so viele Menschen fasziniert und weshalb ist sie bis heute so populär?
Elvis Presley – oder wie er auch gerne bezeichnet wird, der «King of Rock 'n' Roll» – war ein Entertainer und Tänzer, wie ihn die Welt zuvor noch nie gesehen hat. «Die Musik von Elvis war inspiriert vom Gospel, Spiritual, Rockabilly und Rock», sagt Musik-Journalistin Monika Linder. Entscheidend sei diese Stil-Kombination mit der hohen Bariton-Stimme, «die eine Tiefe hat und auch ein bisschen dunkel und charismatisch ist», so die Journalistin weiter.
Die Musik von Elvis war inspiriert vom Gospel, Spiritual, Rockabilly und Rock.
In der über 2.5-stündigen Rockhymne lässt Schauspieler Austin Butler als Elvis «the King» gekonnt die Hüften kreisen. Aber nicht nur das: «Austin Butler hat auch eine Bariton-Stimme wie Elvis. Doch er hat nicht dieselbe Farbe», so Linder. Und weiter: «Am Anfang des Films hört man Austin Butler. Dann kam der Ment – das heisst, der Regisseur hat entschieden, er lässt Butler weiter singen, mixt es aber zusammen mit der Stimme von Elvis.«
Im Film spielt Tom Hanks den Manager von Elvis – Colonel Tom Parker, der als ebenso geschäftstüchtig wie zwielichtig in die Geschichte einging. So hat er es beispielsweise geschafft, dass Elvis Presley nie ausserhalb Nordamerikas aufgetreten ist, weil er als gebürtiger Niederländer selbst einst illegal nach Amerika kam und Angst hatte, er würde das Land nicht mehr betreten können, wenn er es einmal verlassen hat.
Verheerende Beziehung zum Manager
Der Film «Elvis» zeige auf, was es für einen Künstler bedeutet, an der Spitze des Eisbergs zu stehen, betont Musik-Journalistin Monika Linder. «Elvis stand an der Spitze. Michael Jackson stand auch dort oben, genauso wie Britney Spears, die Backstreet Boys und viele mehr. Du fütterst die ganzen Leute, die unter dir kommen. Und wenn du dort jemanden hast, der dich nur als Geldmaschine ausnützt, dann kann es eben so verheerend enden wie bei Elvis.»
Der Film zeigt auf, was es für einen Künstler bedeutet, an der Spitze des Eisbergs zu stehen.
Die verheerende Beziehung zwischen Elvis und seinem Manager Tom Parker wird im Film eindrücklich aufgezeigt. Trotzdem war Parker bis zu Elvis' frühem Tod im Jahr 1977 als Manager an seiner Seite.
Soviel scheint klar: Wer Elvis liebt, wird die etwas märchenhaft inszenierte Fan-Fantasie von Regisseur Baz Luhrmann wohl auch lieben.