- In wenigen Tagen hätte das neue Bürgerspital Solothurn in Betrieb gehen sollen. Doch jetzt verzögert sich die Eröffnung.
- «Unerwartete Probleme bei den Böden in den Patientenzimmern machen diese Verschiebung notwendig», teilt der Kanton mit.
- Das Parkett löst sich teilweise von den Unterlagsböden. So könne man den Spitalbetrieb nicht «vollständig einwandfrei gewährleisten».
Es ist das grösste Bauprojekt, das der Kanton je umgesetzt hat: 340 Millionen Franken kostet der Neubau des Bürgerspitals Solothurn. Lange sah es nach einer rechtzeitigen Eröffnung aus. Nun müssen sich aber alle Beteiligten gedulden. Der Bezug des Spitals soll Anfang 2021 erfolgen.
Das Problem sind die Böden in den 155 Patientenzimmern. Bei der Abnahme im Mai wurde bemerkt, dass sich der Parkettboden an einigen Stellen verformt. Das Parkett ist in Ordnung. Der Unterlagsboden ist aber zum Teil zu weich, weshalb sich das Parkett löst.
Der Fehler müsse beim Verarbeiten des Unterlagsbodens passiert sein, sagt Kantonsbaumeister Guido Keune. Es handle sich um sogenannten Fliessestrich, der in flüssiger Form eingebracht und dann geglättet wird. Die Böden in den Korridoren und Operationssälen seien in Ordnung.
Zimmer jetzt sanieren, nicht später
Das Parkett hat sich nur an einigen Stellen verformt. Trotzdem werden nun die Böden in allen Zimmern saniert. «Das Risiko, dass wir die Patientenzimmer bei laufendem Betrieb sanieren müssten, wäre zu gross. Das hätte auch erhebliche finanzielle Folgen», erklärt Guido Keune.
Wieviel das Auswechseln der Böden kostet und wer das bezahlt, ist noch nicht klar. Der Kanton klärt mit den beiden verantwortlichen Firmen ab, was unter die Garantie fällt und was nicht. Einen Rechtsstreit wolle man vermeiden, sagt der Kantonsbaumeister und versichert, das Spital werde trotzdem nicht teurer als geplant.