Der Unterricht in Halbklassen sei gut angelaufen, resümiert der St. Galler Bildungsdirektor Stefan Kölliker: «Erste Rückmeldungen aus den Schulgemeinden sind sehr positiv.»
Diesem Eindruck pflichtet Daniel Thommen vom kantonalen Lehrerverband bei: «Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die Halbklassen aus pädagogischer Sicht und mit Blick auf die Schutzkonzepte sinnvoll sind.»
Wir haben mehr Zeit, die Kinder abzuholen.
Auch Brigitte Lutz, Primarlehrerin aus Bütschwil, machte gute Erfahrungen: «Wir haben mehr Zeit, die Kinder abzuholen.» Der zusätzliche Aufwand sei machbar.
Zu grosser Aufwand
In diese rein positive Sicht des Halbklassenunterrichts kann Urban Fuchs, Schulleiter der Schule St. Leonhard, nicht einstimmen. Ja, es habe Vorteile, wenn weniger Schüler anwesend sind, man habe mehr Zeit: «Der Nachteil ist der enorme Aufwand und die sehr grosse Organisation.»
Der Nachteil ist der enorme Aufwand und die sehr grosse Organisation.
Mit dieser Kritik spricht Thommen auch die Befürchtungen der Eltern an, die eine Petition lanciert hatten. Sie kritisierten vor allem den hohen Aufwand, wenn die Kinder halbtags doch zu Hause betreut werden müssten.
Einer der stärksten Kritiker des Halbklassensystems ist der Stadt St. Galler Bildungschef Markus Buschor. Er habe seine Meinung nach der ersten Woche Präsenzunterricht nicht geändert: «Diese Zwischenlösung für vier Wochen ist nach wie vor nicht nachvollziehbar».