Anna Giacometti war in einer Sitzung, als sie und andere im Gemeindehaus das Grollen am Berg hörten. Sie rannten ins Freie, sahen Wasser und Schlamm, warnten die Menschen in Bondo, damit diese ihre Häuser verliessen.
Bei strahlendem Sonnenschein haben wir Bondo evakuiert.
Die Dossiers, die Anna Giacometti an diesem 23. August bearbeiten sollte, liegen noch immer auf ihrem Pult. Im «Tagesgespräch» von SRF 1 schildert die Gemeindepräsidentin, wie sich ihre Arbeit seither verändert hat. Aus dem Gemeindehaus in Promontogno ist eine Kommandozentrale geworden, von wo aus unter anderem die Aufräumarbeiten koordiniert werden.
Diese belaufen sich auf bis zu 100‘000 Franken pro Tag. Noch ist die Gefahr am Berg nicht gebannt, noch werden acht Personen vermisst, noch können Evakuierte nicht zurück in ihre Häuser. Und dass das ganze Bergell, nicht nur die direkt betroffenen Dörfer, als Katastrophengebiet wahrgenommen wird, schadet dem Gewerbe im Tal. Nicht nur die Gemeindepräsidentin ist gefordert.