In der Stadt St. Gallen haben am Freitagnachmittag gemäss Polizeiangaben rund 4000 Frauen und einige Männer an der Kundgebung anlässlich des nationalen Frauenstreiktages teilgenommen. Auch mit dabei: Die St. Galler SP-Kantonsrätin Bettina Surber. Sie hat den Streiktag in St. Gallen mitorganisiert.
Radio SRF: Bettina Surber, sie sehen zufrieden aus. Wie empfanden sie den heutigen Tag?
Es war ein fantastischer Tag. Alle unsere Erwartungen wurden übertroffen, es kamen so viele Frauen. Wir gehen sogar von noch etwas mehr Teilnehmerinnen aus als die Polizei. Ich hätte nie mit einer solchen Anzahl von Frauen gerechnet. Der Demo-Zug in St. Gallen wollte fast nicht mehr aufhören. Auch der Sternenmarsch war wunderschön.
Die Vorarbeiten für den Frauenstreiktag dauerten mehrere Wochen. Wie sah ihre Arbeit in den letzten Wochen aus?
Wir haben im Januar 2019 mit der Organisation des Anlasses angefangen. Nur wenige Frauen haben national ja dazu aufgerufen. Wir dachten dann, wir müssten auch in der Ostschweiz etwas auf die Beine stellen. Und beim ersten Treffen im Waaghaus in St. Gallen nahmen bereits über 50 Frauen teil. Wir diskutierten dann, was wir machen wollen und gründeten entsprechende Arbeitsgruppen.
Haben sie heute oder in den vergangenen Wochen auch Anfeindungen von Frauen oder Männern gespürt, die den Frauenstreiktag unnötig finden?
Nein. Klar gab es einige Personen die gesagt haben, sie würden nicht am Streiktag teilnehmen und sie fänden diesen unnötig. Es gibt sicher auch Männer, die sich von einem solchen Anlass etwas bedroht fühlen in ihrer Position. Im Grossen und Ganzen habe ich aber sehr viel Positives bei dieser Arbeit und auch im Gespräch mit Personen gespürt.
Das Gespräch führte Katrin Keller.