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Die Länder um den Bodensee führen seit 1947 eine gemeinsame Vermisstenliste
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 10.11.2019. Bild: Keystone
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Geheimnisse auf Grund «Der Bodensee ist wie ein Geschichtsbuch»

Über 100 Personen sind seit 1947 im Bodensee verschollen. Auf dem Seegrund liegen auch Antworten auf historische Fragen.

Seit 1947 führt die Polizei eine Liste über Vermisste im Bodensee, wie kürzlich die Nachrichtenagentur dpa berichtete. Beteiligt an dieser Vermisstenliste sind die Schweiz, Deutschland und Österreich. Es sind ein bis zwei Menschen, die jährlich im Bodensee vermisst werden. Insgesamt rund 100 Personen.

Schwierigkeiten im Bodensee

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  • Der Bodensee ist mit 250 Metern sehr tief.
  • Zudem gibt es Strömungen die vom Zufluss des Rheins und vom Wind abhängig sind.

Geschichtsbuch Bodensee

Bomben, Granaten, Torpedos – der tiefe Grund des Bodensees birgt weitere Geheimnisse. Archivbilder von SRF zeigen, wie 1959 ein Kampfflugzeug aus dem Bodensee geborgen wurde.

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Bergung des Kampfflugzeuges «Vampire»: aus Tagesschau vom 22.04.1959
Aus News-Clip vom 10.11.2019.
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Auch der Zweite Weltkrieg hat Spuren hinterlassen. Immer wieder werden Bomben oder Granaten gefunden. Die Bomben sind zum Teil tief im Schlamm vergraben. 1993 wurde in Friedrichshafen ein Flugzeugbomber geborgen und von Passanten bestaunt.

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1993 wird ein Flugzeugbomber aus dem zweiten Weltkrieg bei Friedrichshafen geborgen: aus Tagesschau vom 8.11.1993
Aus News-Clip vom 10.11.2019.
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Für Hansjörg Brem vom Thurgauer Amt für Archäologie ist der Bodensee wie ein «Geschichtsbuch». Aufgrund von geborgenen Transportsegelschiffen – sogenannten Lädinen – könnten zum Beispiel Rückschlüsse auf die Wirtschaft in den vergangenen Jahrtausenden gezogen werden.

Im Bodensee hat sich alles über Jahrtausende sauber abgelagert und wurde erhalten.
Autor: Hansjörg Brehm Leiter Amt für Archäologie Kanton Thurgau

Das Dampfschiff «Jura» sank 1864 vor Bottighofen TG. «Anhand des Wracks konnten viele Erkenntnisse zum Ingenieurwissen jener Jahre gewonnen werden», sagt Brem.

Auch Antworten liegen dort

Vor einem Jahrzehnt konnte die Thurgauer Kantonspolizei einen Mord mit Hilfe eines Fundes aus dem Bodensee aufklären. «Wir haben aufgrund von Hinweisen Taucher losgeschickt», sagt Markus Graf von der Thurgauer Kantonspolizei. Eine Waffe wurde gefunden. So konnte der Mordfall geklärt werden.

Gefährliche Güter

Im Jahr 1994 stürzte bei Rorschach ein Kleinflugzeug kurz vor der Landung in Altenrhein in den Bodensee. An Bord der Cessna wurden fünf Menschen vermutet. Zudem gab es die Vermutung, es könnte radioaktives Material an Bord sein. Der Absturz erlangte durch die angebliche Verstrickung der Passagiere in den Waffenhandel grosse Aufmerksamkeit. Beim Absturz starben fünf Personen. Eine gefährliche Fracht wurde nicht gefunden.

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In abgestürzter Cessna wurde radioaktives Material vermutet: aus «10 vor 10» vom 07.02.1994
Aus News-Clip vom 10.11.2019.
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Immer wieder Funde

Im Jahr 2011 wurde bei Staad (SG) eine Bombe geborgen. Sie dürfte nach einer Militärübung 60 Jahre lang auf Grund gelegen haben, bevor sie nahe am Ufer entdeckt und anschliessend aufwendig geborgen wurde.

Video
Bombenbergung bei Staad: aus Schweiz aktuell vom 30.09.2011
Aus News-Clip vom 10.11.2019.
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Cognac auf dem Seegrund unwahrscheinlich

Wohl eher in den Bereich der Mythen gehört die Geschichte eines «Cognac-Bombers»: Im Zweiten Weltkrieg stürzte demnach ein entsprechend beladenes Flugzeug über dem Bodensee ab – auf dem tiefen Grund lagern nun angeblich noch die Kisten mit jahrzehntealtem Cognac.

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