Der Kanton St. Gallen hat bei der Suche nach Halteplätzen für Fahrende einen weiteren Rückschlag erlitten. Der Gemeinderat von Thal hat entschieden, den provisorischen Durchgangsplatz für Schweizer Jenische und Sinti nicht weiterzuverfolgen, teilte der Kanton am Montag mit.
Der Grund für das Nein aus Thal sei, dass der Gemeinderat nicht einstimmig hinter dem Entscheid stehe, sagt der Thaler Gemeindepräsident Robert Raths. «Und ich habe von Anfang an gesagt, dass ein einstimmiger Entscheid für mich nötig wäre.»
Bereits im Jahr 2014 hat die Stimmbevölkerung in Thal einen Durchgangsplatz für Fahrende abgelehnt. Da der Standort aus Sicht des Kantons jedoch ideal gelegen ist, sollte nach dem negativen Volksentscheid zur Umzonung im Jahr 2014 ein zweiter Versuch mit einem provisorischen Platz gestartet werden.
Enttäuschung beim Kanton
«Das Baudepartement bedauert den jüngsten Entscheid, akzeptiert diesen jedoch», heisst es in der Mitteilung weiter. Der provisorische Durchgangsplatz im Fuchsloch in Thal werde aufgrund des Entscheids des Gemeinderates nun nicht realisiert.
Der Kanton St. Gallen hat den Auftrag, für die Fahrenden Durchgangsplätze bereitzustellen. Trotz intensiver Suche konnte bis heute kein definitiver Standort realisiert werden. Nun geht die Standortsuche für provisorische Durchgangsplätze weiter.