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Geplante Grossfusion Suhr macht beim Zukunftsraum Aarau nicht mehr mit

  • Die Aargauer Zentrumsgemeinde Suhr hat entschieden: Das Stimmvolk sagt Nein zur weiteren Beteiligung am Zukunftsraum Aarau.
  • Die Stimmbeteiligung war hoch, sie lag bei 62 Prozent.
  • Die geplante Grossfusion ist damit um eine weitere Gemeinde ärmer. Buchs gleich neben Suhr ist schon länger ausgestiegen, Densbüren sagte kürzlich an der Gemeindeversammlung Nein zum Zukunftsraum Aarau.
  • Das Stimmvolk in Suhr folgte der Empfehlung des Suhrer Gemeinderats. Er war für die Ablehnung und ist entsprechend mit dem Resultat zufrieden.

Grossfusion rund um Aarau

Suhr: Abstimmung in Suhr zum Zukunftsraum Aarau

  • JA

    45.4%

    1'568 Stimmen

  • NEIN

    54.6%

    1'886 Stimmen

Gemeindepräsident Marco Genoni freut sich über das Ergebnis: «Die Grosse Stimmbeteiligung freut mich, der Entscheid an die Urne zu gehen war offenbar richtig. Das eindeutige Ergebenis hilft Suhr für die weiteren Schritte», erklärte er nach der Abstimmung gegenüber SRF.

Suhr hat viel erreicht, bleiben wir bei dem.
Autor: Marco Genoni Gemeindepräsident Suhr

Man werde natürlich gewisse Themen weiterhin regional bearbeiten. Aber: «Die Leute in Suhr sehen, dass wir als Gemeinde im Bereich Schule und Gesellschaft auf gutem Weg sind. Wir haben viel erreicht, bleiben wir bei dem», erklärt Genoni das Nein.

Einschätzung zum Nein aus Suhr: Das Ende von Gross-Aarau?

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Nach dem deutlichen Nein aus Suhr steht fest, dass man das einst anvisierte Ziel des Projekts «Zukunftsraum Aarau» nicht mehr erreichen kann. Eine Stadt «Gross-Aarau» mit rund 50'000 Einwohnerinnen und Einwohnern und entsprechendem Gewicht in- und ausserhalb der Region wird nicht entstehen. Zwar brächte eine Hochzeit zwischen Aarau und den beiden Entfelden eine grössere Regionalstadt hervor, jedoch dürften die Vorteile, die dabei entstehen, für alle Gemeinden kleiner sein als bei der angepeilten Grossfusion. Aus diesem Grund ist der Ausstieg auch ein heikles Signal. Er könnte nämlich die verbliebenen Partner Ober- und Unterentfelden abschrecken und das Projekt so endgültig scheitern lassen.

Finanziell wäre eine Fusion mit Aarau und anderen Nachbargemeinden zwar lukrativ gewesen, fand der Gemeinderat Suhr im Vorfeld. Allerdings hätte die Gemeinde Suhr ihre Eigenständigkeit verloren, fand der Gemeinderat. Suhr verfüge über genügend eigene Stärken, um die Aufgaben auch in Zukunft eigenständig zu erfüllen.

Das Fusionsprojekt Zukunftsraum Aarau sah die Fusion der Stadt Aarau mit den Gemeinden Suhr, Densbüren, Oberentfelden und Unterentfelden vor. Das fusionierte Aarau hätte über 40'000 Einwohner und wäre laut den Fusionsplanern die zwölftgrösste Stadt der Schweiz. Zürich, Genf und Basel sind grössten Schweizer Städte, das fusionierte Aarau wäre dann in der Grössenordnung von Thun oder Biel zum Beispiel.

Aarau will Projekt nicht begraben

In Aarau weiss man um die Bedeutung von Suhr und dessen Nein für die Grossfusion. Hanspeter Hilfiker bedauert den Entscheid: «Suhr ist eine wichtige Gemeinde. Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden muss künftig einfacher und schneller werden. Wir müssen für die nachkommenden Generationen denken», warnte Hilfiker.

Eine Fusion mit Ober- und Unterentfelden, das macht für Aarau auch Sinn.
Autor: Hanspeter Hilfiker Stadtpräsident Aarau

Macht der Zukunftsraum ohne Buchs und Suhr für die Kantonshauptstadt Aarau denn noch Sinn? «Mit Ober- und Unterentfelden zu fusionieren macht auch Sinn. Es wären dann 12'000 Einwohner, die zur Stadt Aarau hinzkämen», so Hilfiker. Man müsse nun anschauen, wie es weitergehe. Mit jeder Gemeinde, die aussteige, werde der Gesamtentscheid schwieriger, so Hilfiker.

Fusionsprojekt wird immer kleiner

Ursprünglich war einmal die Rede von 10 Gemeinden, welche zu einer Stadt mit 70'000 Einwohnern fusionieren würden. Ob das Fusionsprojekt noch zustande kommt und wie gross die fusionierte Gemeinde würde, ist nach den letzten Entscheiden unklar. Erst kürzlich sagte Densbüren an der Gemeindeversammlung Nein zum Vorhaben, Oberentfeldens Gemeindeversammlung hingegen sagte Ja. Referenden sind möglich. In Aarau steht ebenfalls eine Volksabstimmmung in Aussicht.

Zukunftsraum Aarau: Stand der Dinge

Aarau Einwohnerrat sagte JA zum Verbleib im Fusionsprojekt, Urnenabstimmung in Aussicht (Referendum zustande gekommen)
SuhrStimmvolk sagte am 27. September Nein zum Fusionsprojekt
OberentfeldenGemeindeversammlung sagte JA zum Verbleib im Fusionsprojekt, Referendum möglich
UnterentfeldenGemeindeversammlung wurde wegen Corona-Fällen an Primarschule abgesagt, Stimmbürger entscheiden nun am 18. Oktober an einer Urnenabstimmung
DensbürenGemeindeversammlung sagte NEIN zum Verbleib im Fusionsprojekt, Referendum möglich

Die Projektsteuerung schlug für die neue Stadt Aarau (Aarau, Suhr, Unterentfelden, Oberentfelden, Densbüren) einen Steuerfuss von 97 Prozent vor. Für die Einwohner des heutigen Aaraus bliebe der Steuerfuss somit gleich, die Bevölkerung der übrigen Fusionsgemeinden hätten von einem deutlichen tieferen Steuerfuss als heute profitiert.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 13:00 Uhr ; 

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