Das Hotel Riposo in Ascona ist das beste Hotel des Jahres 2023. Zumindest in den fachkundigen Augen von Autor und Journalist Karl Wild, der diese Woche sein neues Hotelratingbuch präsentiert hat. Der 74-Jährige testet Schweizer Hotels und zeichnet jedes Jahr die besten davon aus.
Vor 27 Jahren gründete er das Schweizer Hotelrating, das seither in der «SonntagsZeitung» erscheint. Zudem ist er Autor und Herausgeber des Guides «Die 100 besten Hotels der Schweiz». Dafür checkt er jedes Jahr in über 50 Hotels ein. «Ob man das Arbeiten nennen kann, weiss ich nicht. Man geht zufrieden wieder nach Hause und ja: Es ist ein Traumjob», sagt Wild.
In der neuesten Ausgabe des Schweizer Hotelrankings ehrt Karl Wild nicht nur die besten Hotels. Auch Einzelpersonen dürfen sich freuen. Unter anderem Raphael Herzog vom Hotel Vitznauerhof am Vierwaldstättersee als «Hotelier des Jahres», Teodora Moncea vom Kulm Hotel St. Moritz als «Concierge des Jahres» und Mike Wehrle vom Hotel Bürgenstock Resort als «Koch des Jahres».
20 Tage auf der Superyacht für ein gutes Ranking
Eine solche Auszeichnung und ein guter Platz im Ranking ist in der Hotelbranche von Bedeutung. Deshalb gab es auch immer wieder Bestechungsversuche, wie Wild erzählt. «Schöne Ferien, mit dem Privatjet nach Hongkong, aufs Mittelmeer oder 20 Tage auf eine Superyacht. Alles solche Sachen», erinnert sich der Restaurant- und Hoteltester. Allerdings blieben diese Versuche stets ohne Erfolg, betont Wild. Wenn er sich irgendwo hätte bestechen lassen, könnte er dieses Geschäft nicht mehr machen, sagt er.
Bestechungsversuche gab es viele.
Das Hotel Riposo in Ascona dürfte sich den ersten Platz im Ranking also ohne zwielichtiges Angebot verdient haben. Der Familienbetrieb wird vom Geschwisterpaar Olivia und Lorenzo Studer geführt. «Wir konnten es gar nicht glauben, der Konkurrenzkampf in der Schweizer Hotellerie ist sehr gross. Es gibt so schöne Hotels in der Schweiz», sagt Lorenzo Studer. Tatsächlich spürt das «Hotel des Jahres» den Erfolg schon jetzt. «Heute Morgen hat mich die Rezeptionistin angerufen und gesagt, dass die Leitungen heiss laufen.»
