Die Traditionen des britischen Königshauses werden im Vereinigten Königreich jeweils pompös zelebriert – so auch am 6. Mai. Wenn Charles III. an diesem Tag gekrönt wird, nimmt der Monarch auf einem zwei Meter hohen Thron aus dem Jahr 1296 Platz. Vorab wird dieser aber noch von Krista Blessley restauriert.
Mehrere Monate hat Blessley damit verbracht, fragile Elemente des Throns wiederherzustellen. Er besteht aus vergoldetem Eichenholz und ist mit Goldverzierungen und Malereien geschmückt. Über die Jahrhunderte ist ein grosser Teil davon jedoch abgeblättert. Englische Kunst aus dem Mittelalter ist gemäss Blessley nur selten erhalten. «Das macht den Thron zu einem herausragenden Beispiel der Handwerkskunst, die heute nicht mehr existiert», erklärt die Restauratorin.
Ein Königsstuhl mit Geschichte
Den Thron in Auftrag gegeben hatte König Edward der Erste im Jahr 1296. Zuletzt nahm Elisabeth II. 1953 ihren Platz auf dem Königsstuhl ein. Seither wird er in einer Kapelle der Westminster Abbey aufbewahrt – gut abgeschirmt von der Bevölkerung.
Wenige Tage vor der Krönung wird der Thron mit dem «Stone of Scone», versehen. Dessen Geschichte soll bis zu Jakob aus dem Alten Testament, dem Stammvater des Volkes Israel, zurückgehen. Die mythologische Bedeutung des Steines unterstreicht die religiöse Komponente der Krönung. Mit Charles III. wird im Mai dem 39. Monarchen auf dem Thron die Krone aufgesetzt.