Die Migros hat in letzter Zeit vor allem mit Abbau für Aufsehen gesorgt: Melectronics – gibt es nicht mehr, SportX ist bereits verkauft – auch die Zeit von Hotelplan, Mibelle, Do it + Garden und Micasa ist im Konzern abgelaufen. Doch nun soll in der Migros wieder aufgebaut werden: 140 neue Filialen sollen entstehen, über zwei Milliarden Franken soll investiert werden.
Ich finde das eine gute Nachricht.
SRF-User Paul Wagner findet die Investition aus wirtschaftlicher Sicht «eine gute Nachricht» und erhält für seinen Kommentar viel Zustimmung. So bleibe die Wertschöpfung im Land und fliesse nicht an ausländische Handelsplattformen und Konzerne ab.
User Georg Fischer aus der Community schreibt, er sei für den freien Wettbewerb und befürchte nun, dass mit einer stärkeren Migros der Preisdruck auf die hiesige Landwirtschaft steige. «Das wird sich wohl oder übel auf die Qualität auswirken und in erhöhten Subventionen für die Landwirtschaft.»
Wettbewerb, Natur und Arbeitsplätze
Ueli Känel findet es «unheimlich», wie Grossverteiler mit solchen Preissenkungen «den eiskalten Wettbewerb noch beschleunigen» würden. Das «Immer-Mehr-und-Schneller ist für die menschliche Psyche nicht zuträglich und für die Natur schon gar nicht».
Thomas Leu hält dagegen, dass dies eine grundsätzliche Kritik sei, die man nicht «auf dem Buckel der Migros» austragen dürfe. «Im Moment muss die Migros in der bestehenden Welt versuchen, das Beste zu tun, um über die Runden zu kommen, die lokale Produktion zu unterstützen und beliebte Arbeitsplätze anzubieten», findet Leu.
Sparen an der Qualität der Lebensmittel?
Auch User Albert Bill findet die Sparmassnahmen eine gute Idee, denn der Mittelstand habe wegen gestiegenen Mieten und Krankenkassenprämien «immer weniger Geld in der Tasche». Wo dann gespart werde, sei bei den Lebensmitteln und nicht beim Auto, gibt User Christoph Heierli kritisch zu bedenken.
Philipp Notter findet dies schade, weil er die Qualität der Produkte in Gefahr sieht: «Für Discountqualität bin ich zu Aldi oder Lidl gegangen und für preiswerte, ehrliche Qualität zum Coop oder der Migros.»
Streitpunkt neue Filialen
Userin Lilian Albis freut sich, dass die Eigenmarke gestärkt werden soll, stört sich aber an den Modernisierungsplänen. In den neuen Filialen findet sie «weder die Ordnung logisch noch die Wege praktisch» – und das Licht sei dort «besonders miserabel». Dieser Meinung ist auch das «Ur-Migros-Kind», wie sich Dorothee Meili nennt. Sie würde sich in den neuen Migros-Filialen nicht mehr zurechtfinden.
Ich will ein schnelles, gezieltes Wägeli-Füllen
Daniela Langenauer geht es ähnlich. In der Migros «will ich kein Einkaufserlebnis à la Globus, sondern ein schnelles, gezieltes Wägeli-Füllen». Beat Reuteler bleibt aber optimistisch und meint: «Vielleicht wurde der dort gemachte Fehler erkannt und wird mit dem neuen Konzept behoben?»