Yannik Zambonis neuste Kollektion kommt in seinem typischen Stil daher: mit weissen Stoffen und grünen Tupfern. Doch der Laufsteg ist selbst für den Modedesigner ungewohnt. Seine Designs präsentierte er in der Tiefgarage der Schweizerischen Textilfachschule in Zürich. In dieser absolviert er 2016 selbst seinen Vorkurs.
Nun ist er zurückgekehrt, um die Studenten und Studentinnen der STF zu fördern. Diese haben den Auftrag erhalten, Kleidungsstücke nach dem Motto «Limitless Self Expression» zu kreieren. Sie erschaffen Kleidung aus Stoffen, die sonst weggeworfen worden wären. Die Studierenden aller Semester stellten ihre Mode zur Schau.
Dem 36-Jährigen ist es ein grosses Anliegen, junge Menschen in der Modebranche zu unterstützen. Seine Anträge für Fördergelder wurden stets abgelehnt. Auch sonst sei es als Designer in der Schweiz nicht einfach, findet er: «In der Schweiz geht man immer auf Nummer sicher. Die ganzen Fördergelder und Awards gehen immer an Personen, die bereits im Ausland Erfolge verbuchen konnten und nicht an die Newcomer, die tatsächlich aufsteigen.»
Die ganzen Fördergelder und Awards gehen nicht an die Newcomer, die tatsächlich aufsteigen.
Die Zusammenarbeit von Yannik Zamboni und den angehenden Modedesigner lockte ein breites Publikum an. Model Manuela Frey sass in der ersten Reihe. Die Aargauerin gewann mit 15 Jahren den Model-Wettbewerb «Elite Look». Aus diesem Grund liegt auch ihr die Förderung des Nachwuchses am Herzen: «Ich finde es ist wichtig, dass man Schweizer Mode fördert – besonders Designer. Wir haben in der Schweiz coole Styles. Heidi Klum liebt Schweizer Designer, das tue ich auch. Deshalb finde ich, man soll sie unterstützen.»
Dafür sind Studierende wie Noémie Bickel dankbar. Die 26-Jährige kreierte eine bunte Hose für die Kollektion. Dass der ehemalige STF-Schüler Yannik Zamboni noch immer Kontakt zu den Newcomern und Newcomerinnen pflegt, schätzt sie sehr: «Ich finde es schön, dass er nach wie vor hier ins Schulhaus kommt. Er setzt coole Statements mit seiner Kleidung. Genau das braucht die Schweiz.»
Zwar sei der Basler für sie ein Vorbild, aber in seine Fussstapfen treten möchte sie nicht. «Ich bin nicht gerne im Rampenlicht. Ich würde lieber einen tollen Job bei einer coolen Marke haben», so die Bielerin.
Schauspieler Esther Gemsch auf dem Laufsteg
Am Freitagabend lieferten jedoch nicht nur die jungen Studenten und Studentinnen ein Debüt, sondern auch Schauspielerin Esther Gemsch. Im Alter von 67 Jahren lief sie zum ersten Mal auf einem Laufsteg – und fand daran richtig Gefallen.
Initiiert hat das Yannik Zamboni. Die Beiden haben sich an den diesjährigen «G&G Awards» kennengelernt. «Ich habe mich sofort in Esther verliebt und sie später angeschrieben und gefragt, ob sie für mich modeln möchte.» Die durch die Serie «Lüthi und Blanc» bekannt gewordene Bernerin schwärmte: «Es war mir eine Ehre.»