Für sein Gebet geht Davide an den Rhein. Er ist hier zwar exponiert, fühlt sich aber in der Natur am wohlsten.
Vor zwei Jahren ist der 25-Jährige zum Islam konvertiert. Seine einstige Beziehung zu einer türkischen Schulkameradin weckte sein Interesse am Islam. Ihre gläubige Familie war gegen die Beziehung und argumentierte mit dem Koran.
Ich las den Koran, um die Meinung der Familie widerlegen zu können, fand aber im islamischen Glauben sogar meinen persönlichen Frieden.
Heute gebe ihm der Islam während seiner Transition und Hormontherapie viel Kraft und Halt. Als trans Person stosse er aber bei vielen muslimischen Vereinen auf Widerstand und traue sich auch nicht in eine Moschee in der Schweiz zu gehen.
Ein Mitglied der kantonalen Moschee meinte, es würde mir Gefahr drohen, falls ich jemals Fuss in die Moschee setze.
Die einzige Glaubensgemeinschaft, in welcher er sich wohl fühle, sei «Al Rahman – mit Vernunft und Hingabe» in Schlieren.
Der Verein sei offen für verschiedene Meinungen, Identitäten und Lebensentwürfe, so Mitgründer Kerem Adıgüzel.
Auch wenn nicht alle Mitglieder die gleiche Meinung gegenüber der LGBTQ+ Community haben, fühle ich mich dort sehr willkommen.
«Wir wollen alle inkludieren, die einen Zugang zum Islam suchen. Bei uns steht die Menschenwürde im Vordergrund.»