«Verwischte Welt» und «Anton will bleiben», so die Namen der beiden Werke von Nelio Biedermann. Letzteres ist sein neustes und handelt von einem zum Tode geweihten Mann.
Seine ersten literarischen Erfolge hat der Zürcher bereits auf dem Gymnasium. Damals, während der Corona-Pandemie, gewinnt er dort einen Kurzgeschichtenwettbewerb. Seine Kurzgeschichtensammlung und sein erster Roman «Verwischte Welt» werden daraufhin sogar vom Kanton Zürich ausgezeichnet.
«Am meisten fasziniert mich am Schreiben das Eintauchen in eine andere Welt und auch das Vergessen von sich selbst», sagt er.
Mit dem Erfolg wachsen die Ansprüche
In lediglich vier Monaten hat Nelio Biedermann sein neustes Buch geschrieben. Inspiration für seine Romane findet der 20-Jährige im Alltag. Mal trifft er auf einen spannenden Menschen, mal liest er etwas, das ihn beschäftigt, und mal reicht ein Spaziergang durch den Garten.
Je mehr der Erfolg kommt, umso höher sind die Ansprüche, die der junge Autor an sich selbst stellt: «Ich achte jetzt immer mehr darauf, dass wirklich jeder Satz stimmt und dass auch die Art, wie ich erzähle, besonders ist und nicht nur die Geschichte.»
Seine zweite grosse Liebe
Neben dem Schreiben schaut Nelio Biedermann auch leidenschaftlich gerne Filme. «Mich interessiert allgemein das Erzählen. Und ich habe das Gefühl, dass ich für mein Schreiben viel aus dem filmischen Erzählen mitnehmen kann», erklärt er. Die Struktur von Filmen und Büchern sei ähnlich: «Wenn ich schreibe, dann habe ich meistens auch Filmbilder im Kopf, da ich auch mit Filmen aufgewachsen bin.» Diese Leidenschaft habe er wohl von seiner Mutter, denn auch sie gehe regelmässig und gerne ins Kino.
Dass er irgendwann gar selbst ein Drehbuch für einen Film schreibt, hält Nelio Biedermann für realistisch. «Es ist ein anderes Schreiben. Eines, bei dem man nicht so viel erklären kann, sondern das Bild zu Ende denken muss», sagt er. Das finde er spannend.
Neue Ziele sind gesteckt
Sein ursprüngliches Ziel, eines seiner Werke einmal in einem Buchladen ausgestellt zu sehen und verkaufen zu können, hat das Schreibtalent bereits geschafft.
An Träumen mangelt es Nelio Biedermann aber trotzdem keinesfalls. Den Schweizer Buchpreis zu bekommen oder einfach vom Schreiben leben zu können, das wäre für ihn aktuell das Grösste.