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Wie geht die britische Königsfamilie mit Skandalen um?
Aus Gesichter & Geschichten vom 20.03.2024.
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«Kategate» und Co. Royal-Experte kritisiert Umgang mit Skandalen im Königshaus

Kate gab Charles eine Niere, William betrügt Kate: Die Gerüchteküche um die britische Königsfamilie brodelt mehr denn je. Royal-Experte Rob Jobson ordnet ein.

Ein kleiner Hofstaat, weniger Ausgaben, weniger aktive Royals: So wollte König Charles das britische Königshaus dynamischer und moderner machen. Doch plötzlich sah er sich mit einer Krebserkrankung konfrontiert, die ihn dazu zwingt, für längere Zeit kürzerzutreten.

Und auch der gleichzeitige Ausfall von Schwiegertochter Kate kam überraschend. Die britischen Royals gehen durch schwierige Zeiten – und machen das Ganze mit Patzern in der Kommunikation noch schlimmer.

Nach der Krönung hatten sie einen Höhenflug. Doch das Jahr hat unglücklich begonnen.
Autor: Rob Jobson Journalist und Buchautor

Der britische Royal-Experte Rob Jobson schätzt die Lage der Königsfamilie ein. Der 59-Jährige kennt sich aus mit den britischen Royals. Er hat ein halbes Dutzend Bücher über sie geschrieben und bringt bald das nächste heraus, über Prinzessin Kate.

Für Jobson ist klar, dass das erste Amtsjahr von König Charles III. schon auf einem falschen Pfad begonnen hat: «Nach der Krönung hatten sie einen Höhenflug. Doch das Jahr hat unglücklich begonnen.» Ein besonders schwerer Schlag für den König sei die Krebsdiagnose gewesen.

Skandalbewältigung im Buckingham Palace

Mit der Art der Bekanntgabe der Krebserkrankung gibt sich Jobson aber zufrieden: «Das haben sie sehr gut gemacht. Sie zeigten ihn, wie er den Premierminister oder wie er den Botschafter empfängt. Oder wie er Glückwunschkarten liest. Das beruhigt die Leute. Das war gut.»

König Charles und Rishi Sunak sitzen sich gegenüber und unterhalten sich.
Legende: König Charles III. trifft sich zum ersten Mal seit der Bekanntgabe seiner Krebserkrankung mit Premierminister Rishi Sunak. Getty Images / WPA Pool

Die Kommunikation bezüglich der Genesung von Prinzessin Kate nach ihrer Bauchoperation war hingegen ungeordnet. Kate meldete sich zum Muttertag mit einem manipulierten Foto zurück, nach über zwei Monaten Stille. Anstatt die Öffentlichkeit zu beruhigen, wurden durch dieses Bild die Spekulationen weiter angeheizt.

Prinzessin Kate sitzend mit ihren drei Kindern. Alle lachen in die Kamera.
Legende: Das Foto, welches das «Kategate» so richtig ins Rollen brachte. Instagram / princeandprincessofwales

Für Royal-Experte Jobson ist glasklar, wie sie sich hätte verhalten sollen. Kate sei der Superstar der Königsfamilie. Über sie würden am meisten Bilder und Storys publiziert. «Zu glauben, zwei Monate verschwinden zu können, ist naiv. Sie hätte sichtbar bleiben sollen, wie der König – mit regelmässigen, kurzen Botschaften. Das hätte niemandem weh getan.»

Skurrile Theorien in den sozialen Medien

So viele Gerüchte wie in den vergangenen Wochen habe Jobson noch nie erlebt. Auf den sozialen Medien würden Userinnen und User mit den bizarrsten Theorien um sich werfen, so der Journalist und Buchautor weiter. Er lege es William und Kate ans Herz, die momentane Situation ernst zu nehmen.

Inmitten von turbulenten und harmonischen Zeiten wurden Bilder vom letzten intimen Zusammensein von König Charles, Königin Camilla und dem Thronfolger-Paar William und Kate an Weihnachten veröffentlicht.

Das königliche Paar zeigt eine ungewohnt transparente Kommunikation über Krankheiten. «Auf der anderen Seite schotten Kate und William ihr Privatleben jetzt noch konsequenter ab als zuvor, was Zweifel weckt», so der Royal-Experte.

Sie müssen zurückgehen zur Kommunikation von Königin Elizabeth.
Autor: Rob Jobson Royal-Experte

Das Sprichwort «Früher war alles besser» trifft laut Jobson auf die britische Königsfamilie zu: «Sie müssen zurückgehen zur Kommunikation von Königin Elizabeth.» Sie habe eine starke Figur an der Spitze ihres Pressedienstes gehabt, die alles kontrolliert habe. «Und die Leute hatten Vertrauen, dass zutreffend war, was der Palast publizierte.»

Königin Elizabeth II. sagte: «Du musst gesehen werden, damit man dir glaubt.» Charles scheint der Empfehlung seiner verstorbenen Mutter zu folgen. Wie es beim Prinzen und der Prinzessin von Wales ausschaut und wann Kate wieder offiziell auftreten wird, ist unklar.

SRF1, Gesichter & Geschichten, 20.3.2024, 18:35 Uhr.

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