Lifecoaching soll persönliches Wachstum fördern, dabei unterstützen, das eigene Potenzial zu entfalten und innere Blockaden zu überwinden. Verschiedene Schweizer Lifecoaches bieten dies an, indem sie Themen wie Sinnfindung, Lebenskrisen und die Entwicklung neuer Lebensziele ansprechen.
Der Beruf des Lifecoaches ist nicht geschützt. Das bedeutet, dass jeder und jede sich als Lifecoach bezeichnen kann, unabhängig davon, ob und welche Ausbildung absolviert wurde.
Hilfreiche Angebote
Bei Druck und Stresssituationen können Lifecoachings hilfreich sein, meint Florian Näf von der Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen. Ein professioneller Coach fokussiere sich auf die Fähigkeiten und Stärken der Klientinnen und Klienten und suche nach nachhaltigen Lösungen für Probleme.
Ein gutes Beispiel für ein Coaching sei die Arbeitswelt, sagt Florian Näf: «Dort entstehen oftmals schwierige Situationen. Ein Coach analysiert, wie man aus solchen Situationen herausfindet, sodass man diese überwinden kann. Das kann dabei helfen, dass jemand keine psychische Erkrankung entwickelt.»
Doch sobald eine psychische Erkrankung vorliege, brauche es jemanden mit einer psychologischen Grundausbildung, der dafür qualifiziert sei, eine psychische Erkrankung zu erkennen und zu diagnostizieren. Lifecoaches seien nicht dazu ausgebildet, solche zu erkennen.
Bei diesen Angeboten gilt es aufzupassen
Näf empfiehlt, genau hinzusehen, vor allem bei der Aus- und Weiterbildung. Die Fachstelle Infosekta unterstreicht dies. Wichtig seien:
- eine fachliche Qualifikation,
- die Kompetenz zu seriösen Methoden,
- die Verwendung fundierter Modelle
- und ein entsprechender Ausbildungsweg.
Gefährlich kann es dann werden, wenn Coaches den Klienten bestimmte weltanschauliche Konzepte und spirituelle Glaubenssätze vermitteln.
Die Fachstelle weist darauf hin: «Aufpassen soll man bei Versprechungen und Erfolgsgarantien. Gefährlich kann es dann werden, wenn Coaches den Klienten bestimmte weltanschauliche Konzepte und spirituelle Glaubenssätze vermitteln. Menschen in unstabilen Lebenssituationen können hier rasch in eine psychische Abhängigkeit geraten.»
Die Kosten für Einzelcoaching dürften sich zwischen 120 und 200 Franken bewegen. Sie sollten Preise einer herkömmlichen Psychotherapie nicht übersteigen.
Für Infosekta sei die Lifecoaching-Szene für Klientinnen unübersichtlich und verwirrend. Durch eine geschützte Berufsbezeichnung könnten die Grundlagen für Qualitätsanforderungen geschaffen werden. Aus- und Weiterbildungen und eine Regelung der Berufsausübung würden dies unterstützen.
Konkret sagt Infosekta: «Solche Grundlagen fördern den Konsumentenschutz. Klientinnen und Klienten haben eine Orientierungshilfe bei der Wahl eines Coaching-Angebotes.»