Als Grande Dame des deutschen Films – so wird Ruth Maria Kubitschek in die Geschichte eingehen. Unvergessen ist Kubitschek etwa in der Rolle des «Spatzl» in der TV-Serie «Monaco Franze – Der ewige Stenz». Mit dieser Rolle schafft sie 1983 den Durchbruch. Im Laufe ihrer Karriere wirkte Kubitschek in über 160 Film- und Fernsehproduktionen mit.
Autorin, Malerin und Gärtnerin
Noch im Alter von 82 Jahren steht sie vor der Kamera, bis sie sich dann entschliesst: Jetzt ist Schluss mit der Schauspielerei. «Man muss zur richtigen Zeit loslassen, was man sehr liebt», so Kubitschek 2013 im Interview mit Moderator Kurt Aeschbacher.
Doch zur Ruhe setzt sie sich daraufhin noch lange nicht. Sie widmet sich ganz ihren anderen Leidenschaften: der Malerei, dem Schreiben und ihrem Garten. Insgesamt schreibt sie in ihrem Leben 12 Bücher. Ihr Roman «Das Wunder der Liebe» wird 2006 sogar verfilmt. Viel Zeit verbringt Kubitschek aber auch in ihrem Malatelier und ihrem Garten in ihrem Zuhause im thurgauischen Salenstein.
Trotz Fernbeziehung bleibt Kubitschek der Schweiz treu
Dort findet sie vor über 20 Jahren endlich eine Heimat – keine Selbstverständlichkeit für Kubitschek. Denn als Jugendliche flieht sie nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrer Familie aus der damaligen Tschechoslowakei. Mit ihren Eltern lässt sie sich im ostdeutschen Köthen nieder. Gegen den Willen ihren Eltern entscheidet sie sich für den Schauspielberuf und studiert am Deutschen Theater-Institut in der ehemaligen DDR.
Nach einer gescheiterten Ehe mit Regisseur Götz Friedrich, mit dem sie 1957 einen Sohn hat, lernt sie in den 1970er Jahren den Fernsehproduzenten Wolfgang Rademann kennen. Bis zu dessen Tod Anfang 2016 sind die beiden ein Paar und führen eine Fernbeziehung. Er lebt in Berlin, sie in ihrem geliebten Thurgau. Einsamkeit habe sie durch diese Distanz nie verspürt: «Ich bin in mir selber zu Hause», sagte sie einmal in einem Interview mit «Glanz & Gloria».
Noch im Alter von 81 Jahren lässt sich die umtriebige Künstlerin in der Schweiz einbürgern. Ein logischer Schritt für Ruth Maria Kubitschek: «Mein Garten befindet sich auf Schweizer Erde, ich gehöre zu meinem Garten.»