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Schweizerin in Berlin Künstlerin Jill Winnie: Ölmalerei trifft auf Kitsch

Die Schweizer Künstlerin Jill Winnie setzt Luxusgüter in ihren Ölgemälden unkonventionell in Szene.

Die Schweizer Künstlerin Jill Winnie setzt sich in ihren Ölgemälden mit Luxusgütern auseinander – allerdings nicht auf klassische Weise. Vielmehr fusioniert die 26-jährige Winterthurerin edle Objekte mit verspielt-kitschigen Elementen.

Sticker, Glitzer, Nostalgisches: All das findet in ihren Werken Platz. «Ölmalerei hat Gewicht und Geschichte – Kitsch dagegen wird mehr Leichtigkeit oder Naivität zugeschrieben. Beides miteinander zu verbinden, finde ich extrem spannend», sagt Winnie.

Die Frage nach Begehren und Konsum fasziniert Jill Winnie: «In meiner Malerei frage ich mich immer wieder: Warum will ich etwas? Will ich es wirklich oder geht es mir darum, Zeit damit zu verbringen?» Durch das Dekorieren bewege sie sich genau in diesem Raum zwischen Wollen und Haben.

Was sie will, weiss Jill Winnie sehr genau. Nach ihrem Kunststudium in der Schweiz zog es sie nach Berlin. Die Experimentierfreudigkeit der Menschen und das pulsierende Stadtleben faszinierten sie schon bei früheren Besuchen als Touristin.

Das grösste Privileg ist für mich, wenn ich machen kann, was ich will, und davon leben kann.
Autor: Jill Winnie Künstlerin

Heute setzt sie mit ihren Werken farbige Akzente in der oftmals monotonen Berliner Architektur. Ihre Technik ist dabei ungewöhnlich: Sie malt monochrom in Grautönen und koloriert die Bilder erst später. «Weil es zwei Schichten sind, ergibt das eine ganz andere Leuchtkraft», erklärt Winnie.

Keine Kritik, aber Denkanstoss

Luxusgüter auf der Leinwand, aber nicht in ihrem Alltag – damit hat Jill Winnie kein Problem. «Das grösste Privileg ist für mich, wenn ich machen kann, was ich will, und davon leben kann.» Ihre Kunst sei keine Konsumkritik, betont sie. Vielmehr verstehe sie es als Einladung, sich mit den Mechanismen von Luxus, Begehren und Wahrnehmung auseinanderzusetzen.

Ausstellung in Zürich

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Jill Winnies Werke sind noch bis zum 17. April 2025 in der Phyton-Galerie in Zürich zu sehen.

Gesichter und Geschichten, 11.3.2025, 18:35 Uhr

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