Ein «zynischer, bleicher, unmotivierter Goth» – so beschreibt Jane Mumford ihr Teenager-Ich. In ihrem neuen Soloprogramm bringt die 36-Jährige ihre Version von damals auf die Bühne. «Ich glaube als Kind kann man recht gut über Sachen hinwegkommen, aber als Teenager wird einem sehr fest von aussen gespiegelt, ob man es am richtig machen ist oder nicht», sagt sie.
Es sei die schwierigste Zeit, um zu lernen, wie man mit Fehlern umgeht. Genau diese Fehler scheinen guter Stoff zu sein für ein Soloprogramm.
Ihre Witze decken so ziemlich alles ab, was Teenies eben beschäftigt: Cool sein, dazugehören, mit anderen mithalten und die grosse Liebe finden. Und sie stellt sich die Frage, ob manche Überbleibsel wie Selbstzweifel, Weltschmerz und das «Overthinking» sie für immer verfolgen werden.
Im englischen Sprachraum kann man Themen härter anpacken.
Nicht nur bei der Premiere Ende November im Millers Theater in Zürich erntet sie für ihren Auftritt Lacher. Auch in Edinburgh trifft sie den Humor des Publikums. Denn da trat sie im Sommer am weltberühmten Comedy-Festival «Fringe» auf.
Mumford hat zwar englische Wurzeln, ist aber ausserhalb der Schweiz komplett unbekannt. Genau deshalb sei es eine Befreiung gewesen, ihre Witze aus dem neuen Programm dort auszuprobieren. Aber nicht nur das: «Im englischen Sprachraum kann man die Themen härter anpacken und schneller herausfinden, ob dort etwas ist, was man genauer untersuchen will oder nicht.»
Jane Mumford kombiniert auf der Bühne ihre eigenen Erfahrungen mit Rhythmik und einer gehörigen Portion Sarkasmus. Die Auseinandersetzung mit ihrer Jugendzeit sei jedoch kein Therapie-Ersatz für sie. «Therapie ist Therapie. Man nimmt aber das mit auf die Bühne, was man in der Therapie gelernt hat. Und wenn das für jemand interessant ist, dann freut mich das», so Mumford.