Ein überraschender Zaubertrick oder eine Reise durch ein Fantasieland lässt die jungen Patientinnen und Patienten im Kinderspital Zürich ihr Kranksein zumindest für einen Augenblick vergessen.
Für strahlende Gesichter und leuchtende Augen sorgen Judith Cuénod, Joy Winistoerfer und Lienhard Anz. Sie sind Teil eines vierköpfigen Teams, das zwei Vollzeitstellen besetzt. Das «Kispi» Zürich ist das erste Spital der Schweiz mit festangestellten Clowns. Finanziert ist das Ganze durch Fundraising. Die gelernten Schauspielenden lenken ab und begleiten insbesondere chronisch kranke und traumatisierte Kinder.
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Judith Cuénod ist erst seit Oktober dabei. Ihr Arbeitstag beginnt damit, dass sie sich in «Professorin Professorin Giga» verwandelt. Zusammen mit Joy Winistoerfer alias «Professorin Professorin Flippa» besucht sie Kinder, die im Spital behandelt werden.
Wenn bei einer Narkose der versprochene Duftstoff vergessen geht oder das Heimweh mal wieder besonders stark ist, lenken Flippa und Giga mit ihrer lustigen Art ab. Ihr Fachgebiet: «Humorologie.»
Ein Wechselspiel zwischen Freude und Trauer
Auch Lienhard Anz alias «Dr. Dr. Knopf» hat stets ein Strahlen im Gesicht. Doch er weiss, obwohl sie als Clowns immer fröhlich wirken und Optimismus verbreiten, birgt der Job auch schwierige Momente. Manchmal überwältigen ihn die Schicksale der Kinder.
Er erinnert sich an ein elf Monate altes Mädchen, das unheilbar krank war. Seine Eltern trafen irgendwann die schwierige Entscheidung, die lebensverlängernden Massnahmen zu beenden und die Maschinen auszuschalten. «Als ich am nächsten Morgen in die Intensivstation kam, war der Platz leer. So etwas berührt.» Beim Erzählen hat Lienhard Anz Tränen in den Augen. Meist sei es aber der schönste Job der Welt.
In den Spitälern hat es zu wenig Personal und die Leute sind am Anschlag. Umso wichtiger ist es deshalb, dass jemand da ist, der an die Kinder denkt.
Die «Kispi»-Clowns arbeiten eng mit dem Pflegepersonal und den Ärztinnen und Ärzten zusammen. «In den Spitälern hat es zu wenig Personal und die Leute sind am Anschlag. Umso wichtiger ist es deshalb, dass jemand da ist, der an die Kinder denkt», sagt Joy Winistoerfer. Und Clown-Kollegin Judith Cuénod bezeichnet das Zusammenspiel zwischen medizinischem Personal und Spital-Clowns als riesige Chance.