- Eine amerikanische Studie zeigt, dass sich die Weltbevölkerung kaum gesünder ernährt als noch vor 30 Jahren. Die Autorinnen und Autoren der Studie sprechen von einer Neuheit, da ihre Untersuchung auch das Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen einschliesse.
- Unter den 25 bevölkerungsreichsten Ländern ernährt sich die Bevölkerung von Brasilien, Mexico, Ägypten und den USA am ungesündesten. Die Spitzenplätze belegen Vietnam, Indien, Iran und Indonesien.
Weltweit ernähren sich Menschen heute kaum gesünder als vor 30 Jahren. Zwar werden mehr Hülsenfrüchte, Nüsse und vitaminreiches Gemüse gegessen als früher, dafür aber auch mehr ungesunde Lebensmittel verzehrt – zum Beispiel gesüsste Getränke oder rotes Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte, wie eine Studie zeigt.
Menschen in Südostasien ernähren sich am gesündesten
Auf einer Skala von 0 bis 100, die angibt, wie gut sich die Menschen an empfohlene Ernährungsweisen halten, schnitten die meisten Länder im Jahr 2018 mit einem Wert von rund 40 ab – immerhin 1,5 Punkte höher als im Jahr 1990. Der Wert 0 steht dabei für eine sehr schlechte und 100 für eine sehr gute, ausgewogene Ernährung.
Unter den 25 bevölkerungsreichsten Ländern der Welt hätten Brasilien, Mexiko, Ägypten und die USA den niedrigsten Wert; Vietnam, Indien, Iran und Indonesien den höchsten. Die Studie zeigt weiter, dass sich die Bevölkerung in Südostasien am gesündesten ernährt, während der südamerikanische Kontinent und die Karibik am schlechtesten abschneiden.
Schlechte Ernährung verursacht Krankheiten
Laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von der Tufts University (Boston/USA), welche die Studie publiziert haben, ist schlechte Ernährung eine der Hauptursachen für Krankheiten. Sie sei für schätzungsweise 26 Prozent aller vermeidbaren Todesfälle verantwortlich. Ihre Ergebnisse stellen die Forscher im Fachmagazin «Nature Food» vor.
Daten von 185 Ländern liegen vor
Für ihre Untersuchung hatte das Forscherteam Daten von über 1100 Studien ausgewertet und daraus das Ernährungsverhalten von Menschen aus 185 Ländern zwischen den Jahren 1990 und 2018 herausgearbeitet. Die Studie schliesst auch Ernährungsdaten von Kindern und Jugendlichen mit ein, nach Angaben der Wissenschaftler eine Neuheit. Sie weisen darauf hin, dass die Ergebnisse ihrer Studie einige Einschränkungen aufweisen, da beispielsweise nicht aus allen Ländern vollständige Daten vorlagen.