Vom neapolitanischen Mädchen zum internationalen Weltstar: Am 20. September 1934 kommt Sophia Loren als Sofia Costanza Brigida Villani Scicolone in Rom zur Welt. Sie wächst allerdings grösstenteils in Neapel auf.
Weil der Vater nach der Geburt ihrer jüngeren Schwester die Familie verlässt, muss die Mutter die beiden alleine grossziehen. Dabei versucht sie aus Sophias Schönheit Kapital zu schlagen und meldet sie bei verschiedenen Schönheitswettbewerben an.
1950 wird Sofia Zweite bei der Wahl zur Miss Rom. Dort lernt sie ihren späteren Ehemann, den italienischen Filmproduzenten Carlo Ponti, kennen. Er wird ihr Förderer und erfindet den Künstlernamen Sophia Loren.
Hollywood-Karriere
Und «La Loren» wird zum Erfolg. Ihr Blick, ihre Figur, ihr Lachen – nicht nur die Männer liegen ihr zu Füssen. Sie spielt sich auch mit unzähligen Komödien wie zum Beispiel «Die Millionärin» (1960) in die Herzen der Zuschauenden.
Für die grosse Überraschung sorgt sie aber mit dem Kriegsdrama «Und dennoch leben sie», als sie 1962 dafür den Oscar erhält. «Es ist das allererste Mal in der Filmgeschichte, dass eine Italienerin in einem italienischen Film einen Oscar erhält. Das habe ich natürlich nicht erwartet», verrät sie am Rande der Verleihung in Los Angeles.
Sophia Loren arbeitet mit allen Stars der 1960er-Jahre. Verdreht Paul Newman in «Lady L» den Kopf, verzaubert Cary Grant in «Hausboot» und streitet sich mit Clark Gable in «Es begann in Neapel». Marcello Mastroianni ist aber in diversen Filmen ihr cineastischer Traumpartner. Legendär ihr gemeinsamer Film «Gestern, heute und morgen» (1963).
Ihr Traummann, ihre Traumfamilie
Während sie auf der Leinwand unzählige Männer verführt – im echten Leben schenkt sie ihr Herz nur Carlo Ponti, 22 Jahre älter. Die beiden sind das Traumpaar Hollywoods. An seiner Seite verbringt sie mehr als ein halbes Jahrhundert, bis er 2007 stirbt. Mit ihm hat sie zwei Söhne, den älteren nennt sie nach ihm, Carlo junior.
Ich versuche immer so nahe wie möglich bei meinen Kindern zu sein.
La Famiglia – für Sophia der Dreh- und Angelpunkt ihrer Karriere. «Ich versuche immer so nahe wie möglich bei meinen Kindern zu sein», erzählt sie einst in einem Interview. Sie versuche immer, ihre Arbeit daran anzupassen.
Und wie sehr, zeigt sie 2020. Damals dreht sie mit ihrem jüngeren Sohn Edoardo den Film «Du hast das Leben vor dir». Und das im hohen Alter von 86 Jahren. Eine Familien-Kooperation.
Karitatives Engagement
Sie arbeitet viel – auch abseits der Leinwand. So zum Beispiel als Uno-Botschafterin für die Ärmsten. Ihr Engagement – hinter und vor allem vor der Leinwand – bleibt auch ihrer Heimatstadt Neapel nicht verborgen. 2016 wird sie zur Ehrenbürgerin ernannt.