Die diesjährigen Swiss Music Awards werden erstmals von einem Moderatorinnenduo vergeben. Der Auftritt von Melanie Winiger (45) und Annina Frey (43) wird mit Spannung erwartet. Die Zeichen stehen aber gut, denn die beiden Moderatorinnen sind auch privat gut befreundet und teilen viel, das sie verbindet. Vor der grossen Preisverleihung waren die beiden gemeinsam im «Gesichter und Geschichten»-Studio.
SRF: Wer von euch beiden ist nervöser vor dem Auftritt?
Melanie Winiger: Ich glaube, wir teilen uns das ausgeglichen auf – dennoch sind wir beide extrem nervös.
Annina Frey: Es nervöselt.
Ich hatte grossen Respekt vor Melanie – ich nenne es jetzt nicht Angst, sondern Respekt.
Stachelt ihr euch gegenseitig eher an oder holt ihr euch eher gegenseitig herunter?
Annina Frey: Wir beruhigen uns eher gegenseitig.
Melanie Winiger: Ich finde auch. Je mehr wir zusammenarbeiten, je weniger nervös wird alles. Wenn man alleine ist, hat man Zeit für blöde Gedanken. Das ist wahrscheinlich immer so im Leben.
Euch verbindet nicht nur diese Arbeit, sondern auch seit sechs Jahren eine Freundschaft. Könnt ihr euch an das erste Treffen erinnern?
Annina Frey: Ich hatte grossen Respekt vor Melanie – ich nenne es jetzt nicht Angst, sondern Respekt.
Melanie Winiger: Es war Angst (lacht).
Annina Frey: Nein, ich hatte Respekt, weil ich sie einfach eine tolle, intelligente und starke Frau fand. Ich fand, dass man Melanie nicht als Feind haben will, sondern als Freund.
Melanie Winiger: Das ist lustig, weil sie mir ähnlich vorgekommen ist. Ich fand sie schon mal wunderschön, dann hat sie ihren Job einfach immer super gemacht und so weiter. Ich hatte auch Respekt.
Ich bin extrem stolz auf Annina, denn sie ist eine der wenigen, bei der ich den ganzen Abend mitmachen könnte, wenn Techno läuft.
Euch verbindet noch mehr: Ihr beide habt je einen Sohn. Melanies Sohn ist mittlerweile erwachsen, Anninas ist gerade fünf Jahre alt. Annina, holst du viele Mutter-Tipps bei Melanie?
Annina Frey: Ich erzähle ihr viel, worauf sie mir von ihren Erfahrungen erzählt. Melanie ist nicht eine, die mir ungefragt ihre Meinung aufdrückt.
Melanie Winiger: Es sind mehr Tricks. Wenn zum Beispiel das Kind nicht schlafen kann, haben mir früher andere gesagt, dass ich achten soll, ob der Föhn oder der Staubsauger läuft. Da wäre ich früher nie drauf gekommen. Wenn mir solche Dinge in den Sinn kommen, dann teile ich sie. Aber ich hatte es früher auch nicht gerne, wenn sich Leute eingemischt haben. Weil ich sie erstens nicht nach der Meinung gefragt habe und zweitens jedes Kind ganz anders ist.
Eine weitere Verbindung ist die Liebe zu Pferden. Wie oft geht ihr gemeinsam reiten?
Annina Frey: Noch viel zu wenig! Aber das wollen wir in Angriff nehmen.
Melanie Winiger: Ja, das haben wir uns gegenseitig versprochen.
Wir stellen fest, ihr habt sehr viele Gemeinsamkeiten. Wobei seid ihr komplett verschieden?
Melanie Winiger: Musik!
Annina Frey: Also, Musik im Sinne vom Musikgeschmack. Ich produziere zwar Techno, aber das heisst nicht, dass ich am Morgen früh mit Techno aufstehe. Ich finde sogar, dass uns auch die Musik verbindet, weil wir beide Kinder der 80er und 90er sind.
Aber wo geht der Geschmack auseinander?
Melanie Winiger: Beim Techno. Ich bin extrem stolz auf Annina, denn sie ist eine der wenigen, bei der ich den ganzen Abend mitmachen könnte, wenn Techno läuft. Aber Techno ist keine Musik, die mich packt. Wenn ich wählen kann, höre ich Rock'n'Roll.
Das Gespräch führte Michel Birri.